Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

KLIMA/330: Ein Klimagipfel, der zum Handeln führen soll (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 19. September 2014

Klima: Ein Gipfel, der zum Handeln führen soll

ein Gastbeitrag von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon


Bild: © Eskinder Debebe/UN

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
Bild: © Eskinder Debebe/UN

New York, 19. September (IPS) - Am 23. September habe ich die Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Finanzen und Zivilgesellschaft zum Klimagipfel nach New York geladen, damit sie der Welt zeigen, was sie gegen den Klimawandel unternehmen und wie sie dafür sorgen wollen, dass bei den Klimagesprächen im Dezember nächsten Jahres in Paris ein substanzielles universelles neues Abkommen herauskommt.

Die Zeit für ein entschlossenes globales Handeln ist gekommen. Mich freut, dass der Klimawandel auf der politischen Tagesordnung und im Bewusstsein der Menschen weltweit nach oben gerutscht ist. Doch bereitet mir die Tatsache Sorge, dass Regierungen und Unternehmen nicht in der Geschwindigkeit und in dem Ausmaß aktiv werden, wie dies erforderlich wäre.

Allerdings meine ich den Hauch einer Veränderung zu verspüren. Die Gelegenheit für einen realistischeren Dialog und für eine realistischere Partnerschaft ist da. Mehr denn je sind Regierungs- und Firmenchefs bereit, politisches und finanzielles Kapital in Lösungen zu investieren, die wir brauchen. Sie verstehen, dass der Klimawandel ein Thema ist, dass alle Menschen, alle Unternehmen, alle Regierungen angeht. Sie erkennen, dass wir die Gefahren abwenden können, wenn wir jetzt entschlossen handeln.


Kühne Akteure erwünscht

Ich berufe den Klimagipfel mehr als ein Jahr vor dem Treffen der Regierungschefs in Paris ein, um allen eine Plattform zu geben, möglichst viel Ehrgeiz zu zeigen. Da es sich um keine Verhandlungsrunde handelt, bietet der Gipfel allen Teilnehmern die Chance, mit kühnen Handlungsvorschlägen und Initiativen aufzuwarten, anstatt abzuwarten, bis andere aktiv werden.

Eine beispiellos hohe Zahl von Staats- und Regierungschefs werden den Klimagipfel besuchen. Er ist allerdings nicht allein den Präsidenten und Premierministern vorbehalten. Wir wissen seit langem, dass wir trotz der wichtigen Rolle, die Regierungen spielen, die Mitwirkung aller Sektoren der Gesellschaft brauchen.

Das ist der Grund, warum ich Führungspersönlichkeiten aus Politik, Unternehmen, Finanzwesen und Zivilgesellschaft eingeladen habe. Sie sollen mutig vorangehen und neue Partnerschaften schmieden, die den Transformationsprozess voranbringen, den die Welt braucht, um die [CO2-] Emissionen zu drosseln und uns gegen die Folgen des Klimawandels resilient zu machen.

Je rascher wir handeln, umso weniger Menschenleben und wirtschaftliche Schäden wird uns das kosten. Ökonomen haben aufgezeigt, dass neue technologische Fortschritte und politische Entscheidungen, die Verschmutzung kostenpflichtig zu machen, bedeuten, dass die Hinwendung zu einer CO2-armen Wirtschaft nicht nur bezahlbar ist, sondern für ein größeres Wirtschaftswachstum sorgen kann, indem Arbeitsplätze und wirtschaftliche Möglichkeiten geschaffen werden.

Alle Länder könnten von Klimaschutzmaßnahmen in Form einer sauberen gesünderen Luft, einer produktiveren klimaresilienten Landwirtschaft, gut verwalteter Wälder für die Wasser- und Energiesicherheit sowie besser konzipierter und lebenswerterer Städte profitieren.

Anstatt uns zu fragen, ob wir es uns leisten können zu handeln, sollten wir uns lieber fragen, was uns daran hindert und warum. Lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln, um die Skepsis und etablierten Interessen zurückzudrängen. Lassen Sie uns die Wissenschaftler, Wirtschaftsexperten, Unternehmer und Investoren unterstützen, die die politischen Entscheidungsträger davon überzeugen können, dass die Zeit gekommen ist, um Klimaschutzmaßnahmen durchzuführen. Ein Wandel liegt in der Luft. Der Wettlauf hat begonnen. Es ist Zeit, Führungsstärke zu zeigen. (Ende/IPS/kb/2014)


Link:

http://www.ipsnews.net/2014/09/opinion-a-climate-summit-to-spark-action/

© IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH

*

Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 19. September 2014
IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 / 54 81 45 31, Fax: 030 / 54 82 26 25
E-Mail: contact@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2014