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GLOBAL/080: UN-Naturschutzgipfel in Hyderabad - NABU bilanziert Naturschutz in der EU (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 04. Oktober 2012 / Naturschutz & Biodiversität

UN-Naturschutzgipfel in Hyderabad - NABU bilanziert Naturschutz in der EU



Vom 8.-19. Oktober 2012 findet im indischen Hyderabad der UN-Naturschutzgipfel statt. Bei der 11. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt (COP11 der CBD) wird es hauptsächlich um die Finanzierung des weltweiten Schutzes der biologischen Vielfalt gehen. Verbände fordern Investitionen.

Im Vorfeld der Konferenz fordern die deutschen Umwelt- und Entwicklungsverbände die Bundesregierung auf, einen globalen Rettungsschirm zur Finanzierung der biologischen Vielfalt mit aufzuspannen. Die Verbände warnen vor einem Scheitern des Gipfels, wenn keine Einigung über konkrete Finanzierungsziele erreicht wird und die Industrieländer zu keinen weiteren Investitionen bereit sind. Dies würde vor allem die Länder des globalen Südens treffen, die am meisten unter der fortschreitenden Naturzerstörung leiden. Außerdem wären die bereits erzielten Vereinbarungen der letzten Konferenz in Gefahr, wo man sich auf den sogenannten Strategischen Plan der CBD geeinigt hatte. Deshalb forderten die Verbände Bundesumweltminister Peter Altmaier auf, an der UN-Biodiversitätskonferenz in Hyderabad teilzunehmen und sich persönlich für einen Erfolg der Verhandlungen einzusetzen. Nur wer selber vor Ort sei, könne die vielbeschworene deutsche Vorreiterrolle tatsächlich ausfüllen, so Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forum Umwelt und Entwicklung.

Anlässlich der Konferenz legt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zusammen mit seinen europäischen Partnerverbänden eine Bilanz der EU-Naturschutzpolitik vor. Dabei kommt die Studie zu einem ernüchternden Ergebnis: Obwohl sich die Weltgemeinschaft bei der Vorgängerkonferenz in Nagoya vor zwei Jahren auf eine konkrete Strategie zur Rettung der biologischen Vielfalt geeinigt hatte, sei die EU erst in einem der sechs selbst gesteckten Ziele wesentlich vorangekommen. Einzelnen Arten konnte zwar geholfen und das europaweite Schutzgebietsnetz fast vervollständigt werden, bei fünf der sechs Ziele stünde Europa jedoch noch ganz am Anfang seines Weges. [ej, EU-Umweltbüro.at]

Forderungen des Forum Umwelt und Entwicklung
http://www.forumue.de/themen/biologische-vielfalt/ag-biologische-vielfalt-termine/fachtagungcop11/
Strategischer Plan der CBD (eng.)
http://www.cbd.int/decision/cop/?id=12268
NABU-Studie: "Auf dem Weg zur Besserung?"
http://www.nabu.de/downloads/eu-biodivbericht2012.pdf

[1] http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2012:0572:FIN:DE:PDF

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Quelle:
EU-News, 04.10.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Oktober 2012