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ARTENSCHUTZ/231: China verbannt Elfenbein (WWF)


WWF Pressemitteilung - 31. Dezember 2016

China verbannt Elfenbein

Reich der Mitte will Elfenbeinhandel bis Ende 2017 komplett verbieten / WWF begrüßt Entscheidung als Meilenstein für Elefantenschutz


Peking/Berlin: China wird den nationalen Handel mit Elfenbein und dessen Verarbeitung bis Ende 2017 komplett verbieten. Das gab der Staatsrat der Volksrepublik am Freitag in Peking bekannt. Der WWF begrüßt die Entscheidung als Meilenstein für den Elefantenschutz: "China ist heute der weltweit größte legale Elfenbeinmarkt. Seine Schließung ist eine wichtige Voraussetzung, um das Abschlachten der Elefanten aufzuhalten. Es ist auch ein wichtiges Signal an die weltweit organisierte Wilderei, dass ihr Geschäft keine Zukunft hat", so Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland.

China kommt mit der Entscheidung einer Aufforderung der Cites-Artenschutzkonferenz nach. Diese hatte auf ihrer Tagung im Oktober in Südafrika eine Resolution verabschiedet, die alle Länder zur Schließung ihrer nationalen Elfenbeinmärkte aufforderte. Neben China haben auch die USA und Hongkong ein entsprechendes Verbot eingeleitet. Hierdurch werden in absehbarer Zeit die drei weltgrößten Elfenbeinmärkte geschlossen. Schmugglern soll es so erschwert werden, ihre Ware loszuwerden, so die Hoffnung der Umweltschützer. Nach Angaben des WWF sind legale Märkte immer wieder Einfallstore für gewildertes und damit illegales Elfenbein und heizen so die Wilderei an. "Wenn die Schließung der Märkte gelingt und erfolgreich kontrolliert wird, könnte dies ein erster Schritt der Beendigung der katastrophalen Wildereikrise in Afrika sein", so Eberhard Brandes vom WWF.

Afrika erlebt seit einigen Jahren eine dramatische Wildereikrise. Allein im vergangenen Jahr wurden ungefähr 20.000 Elefanten getötet. Hinzu kommen unzählige weitere Arten, die von Handlangern des illegalen Artenhandel gewildert, geschmuggelt und verkauft wurden. Laut WWF wird das Geschäft vor allem von der international organisierten Kriminalität gelenkt. Dabei sei die Wilderei nicht nur eine Gefahr für die Tierwelt, sondern untergrabe das staatliche Gewaltmonopol, fördere Korruption und behindere die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Der größte Absatzmarkt für Wildereiprodukte - insbesondere Elfenbein - ist China.

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Quelle:
WWF Pressemitteilung, 31.12.2016
Herausgeber: WWF Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2017

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