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ARTENSCHUTZ/178: Wissenschaftlicher Ausschuss der IWC blockiert japanisches Walfangprogramm (Sea Shepherd)


Sea Shepherd Global - Sonnabend, 20. Juni 2015

Wissenschaftlicher Ausschuss der IWC blockiert das geplante japanische Walfangprogramm


Der Wissenschaftliche Ausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) hat Japans Absichten, sein geplantes Walfangprogramm NEWREP-A voranzutreiben, vorerst blockiert und fordert weitere Informationen, um bestehende Unstimmigkeiten zu den wissenschaftlichen Zielstellungen des Programms zu klären.

In einem gestern veröffentlichten Bericht hat die IWC festgestellt, dass es der japanischen Regierung nicht gelungen ist, Nachweise für die Untermauerung eines weiteren Abschlachtens von Walen in der Antarktis vorzulegen.

Captain Alex Cornelissen, Geschäftsführer von Sea Shepherd Global, ist durch das Untersuchungsergebnis ermutigt, forderte den Ausschuss jedoch dazu auf, Japans Bestrebungen zur Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs unter dem NEWREP-A-Plan vollständig abzulehnen.

"Seit Jahren hat die japanische Regierung fortwährend illegal in der Antarktis Wale getötet. Dabei wurde versucht, durch ein wissenschaftliches Schlupfloch diese erbärmliche Wilderei zu rechtfertigen. Nach zehn Jahren direkten Eingreifens durch Sea Shepherd, das die illegalen Walfangaktivitäten Japans in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gebracht hat, sind wir der endgültigen Schließung dieses Schlupfloches nun einen Schritt näher gekommen. Wir hoffen, dass der Ausschuss NEWREP-A als das erkennt, was es wirklich ist - nur ein weiterer Versuch Japans, seine illegalen, kommerziellen Walfangaktivitäten im Südpolarmeer unter dem Deckmantel der Wissenschaft wieder aufleben zu lassen. Wir fordern die IWC dazu auf, sich an die Rahmenbedingungen des internationalen Rechts zu halten, die durch das Urteil des Internationalen Gerichtshofs bekräftigt wurden, und darüber hinaus zu gewährleisten, dass die japanische Regierung ihre angelegten Aktionen der Wilderei von Walen nicht weiter fortführen kann", sagte er.

Dies ist bereits der zweite offizielle Rückschlag für das NEWREP-A-Programm in diesem Jahr. Schon im April stellte eine unabhängige, beratende Expertenkommission der IWC fest, dass NEWREP-A nicht die erforderlichen Nachweise enthält, um eine weitere Abschlachtung von Walen zu rechtfertigen.

Das NEWREP-A-Programm wurde infolge einer Grundsatzentscheidung des höchsten internationalen Gerichts, des Internationalen Gerichtshofs (IGH), im März 2014 entworfen.

Nach einer vierjährigen juristischen Auseinandersetzung, ausgelöst durch Australien und Neuseeland, entschied der Gerichtshof, dass das seit 2005 betriebene japanische Walfangprogramm, JARPA II, tatsächlich eine illegale, kommerzielle Handlung darstellt und ordnete daher seine sofortige Einstellung an.

"Angesichts der fortwährenden Missachtung internationalen Rechts steht die japanische Regierung vor der sehr realen Gefahr, sich selbst als Schurkenstaat zu positionieren - eine Position, die das ganze Land in ein schlechtes Licht stellt, weit über die Frage des illegalen Walfangs hinaus. Es ist an der Zeit für Japan, sich weiter zu entwickeln und seinen internationalen Ruf wieder herzustellen; sich der übrigen Weltgemeinschaft des 21. Jahrhunderts anzuschließen und seine kommerziellen Walfangaktivitäten in die Geschichtsbücher zu verweisen, dorthin, wo sie hingehören", sagte Captain Cornelissen.

Sea Shepherd Global

Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu schützen und zu erhalten.

Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der Direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Weitere Informationen unter: www.sea-shepherd.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 20.06.2015
Sea Shepherd Global
Alexander Boersstraat 52, Amsterdam, 1071KZ
Niederlande
Internet: www.seashepherdglobal.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2015

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