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ATOM/006: DNR fordert UN-Sicherheitsratsbeschluss für Abschaltung AKW in Erdbebengebieten (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Berlin, 11. April 2011

DNR fordert UN-Sicherheitsratsbeschluss für Abschaltung AKW in Erdbebengebieten


Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat Bundeskanzlerin Merkel in einem offenen Brief dazu aufgefordert, im UN-Sicherheitsrat zur Atomkatastrophe von Fukushima einen Beschluss herbeizuführen. Darin sollte die Abschaltung aller AKW in Erdbebengebieten weltweit verlangt werden. Der Brief an die Bundeskanzlerin hat den folgenden Wortlaut:


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,

die in ihrem Ausmaß immer deutlicher werdenden Auswirkungen der Atomkatastrophe in Fukushima zeigen nach Tschernobyl erneut die unverantwortlich hohen Risiken bei der Nutzung der Atomenergie.

Die politischen Schlussfolgerungen aus dem atomaren GAU in Fukushima müssen natürlich die nationalen Regierungen ziehen. In Deutschland hat die Bevölkerung dazu eine eindeutige Position, den kurzfristigen Ausstieg aus der Atomenergie und die Deckung einer durch Effizienz- und Einsparmaßnahmen deutlich reduzierten Energienachfrage ausschließlich durch erneuerbare Energien.

Es gibt eine weitere Schlussfolgerung und zwar für die Weltgemeinschaft: Eine Atomkatastrophe wie in Fukushima darf sich nie mehr wiederholen. Allerdings können sich derart ungewöhnlich starke Erdbeben wie vor wenigen Wochen in Japan auch in anderen Erdbebengebieten jederzeit ereignen.

Wir bitten Sie daher dringend darum, die Mitgliedschaft Deutschlands im UN-Sicherheitsrat zu nutzen, um dort einen Beschluss herbeizuführen, der die Abschaltung aller AKW in Erdbebengebieten weltweit innerhalb einer bestimmten überschaubaren Frist vorsieht.

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Weinzierl
DNR-Präsident


*


Quelle:
Pressemitteilung 9/2011, 11.04.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2011