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AFRIKA/091: Ruanda - Baby-Gorilla-Taufe, Regierung verbindet Tierschutz mit Tourismusförderung (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 23. September 2015

Ruanda: 24 Baby-Gorillas getauft - Regierung verbindet Tierschutz mit Tourismusförderung



Bild: © CC BY-SA 2.0

Berggorillas im Vulkan-Nationalpark in Ruanda
Bild: © CC BY-SA 2.0

KIGALI/BERLIN (IPS) - In Ruanda setzt der staatliche Entwicklungsausschuss gemeinsam mit dem Vulkan-Nationalpark und Anwohnern kontinuierlich Maßnahmen zum Schutz der Berggorillas durch. Offenbar mit großem Erfolg: So ist die Zahl der wild lebenden Tiere im Verlauf des letzten Jahres beträchtlich gestiegen.

Bei einer traditionellen Namensgebungszeremonie für die Gorillas ('Kwita Izina'), die kürzlich am Fuße der Virunga-Berge in Kinigi im Norden des ostafrikanischen Landes stattfand, wurde die Zahl der Primaten auf 480 geschätzt. Bereits im Zeitraum 2003 bis 2010 hatte sich die Population um 26,3 Prozent vergrößert.

In den letzten zehn Jahren haben 192 Gorilla-Babys einen Namen erhalten. Mit diesem Akt sollen die Bemühungen der lokalen Tierschützer gewürdigt werden. Unter dem Motto 'Jetzt und für die Zukunft bewahren' wurde in diesem Jahr die Geburt von 24 Gorilla-Babys gefeiert. Das ist die höchste Zahl seit 2005. Mehr als 40.000 Einwohner des Distrikts Musanze und Besucher aus aller Welt hatten an der Zeremonie teilgenommen.


Lokale Gemeinden am Tierschutz beteiligt

Laut der Tourismusverantwortlichen des Entwicklungsausschusses, Botschafterin Yamina Karitanyi, hat Kwita Izina bereits globale Anerkennung gewonnen, weil die lokalen Gemeinden in das Projekt eingebunden sind. Um wild lebende Tiere nachhaltig zu schützen und ihr natürliches Habitat zu bewahren, hat der Ausschuss den Kwita Izina-Preis ausgelobt, mit dem Bemühungen von Einzelpersonen und Organisationen um den Tierschutz in Ruanda gewürdigt werden.

Die bisherigen Erfolge seien vor allem der Zusammenarbeit des Entwicklungsausschusses mit Wildhütern, Touristenführern, Tierschutzorganisationen und lokalen Gemeinden zu verdanken, wurde Karitanyoi von der Tageszeitung 'News of Rwanda' zitiert. In diesem Zusammenhang seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Habitate der Gorillas und anderer Tierarten im Vulkan-Nationalpark und in anderen Landesteilen zu bewahren.

Karitanyi berichtete, dass in der Nähe des Vulkan-Nationalparks der Gishwati-Mukura-Nationalpark eröffnet worden sei. Im Akagera-Nationalpark seien zudem wieder Löwen angesiedelt worden. "Wir haben inzwischen vier Nationalparks, die deutlich machen, dass wir das Tourismusangebot in Ruanda diversifizieren und ausweiten wollen."

Die diesjährige Kwita-Izina-Zeremonie war der Höhepunkt einer Aktionswoche für den Tier- und Umweltschutz mit mehreren Fachforen und Ausstellungen. Von einem lokalen Ereignis ist die Namensgebungszeremonie für Gorillas eine international beachtete Veranstaltung geworden, die für den Tourismus wirbt. (Ende/IPS/ck/23.09.2015)

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IPS-Tagesdienst vom 23. September 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2015

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