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VERBAND/037: Bundesverband Erneuerbare Energie fordert EU-Strategie für nachhaltige Energieversorgung (BEE)


Bundesverband Erneuerbare Energie - 19. Juni 2014

BEE fordert EU-Strategie für nachhaltige Energieversorgung



Berlin, 19. Juni 2014: Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert die Europäische Kommission in einem neuen Positionspapier auf, eine Strategie für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln. In dem englischsprachigen Papier "EU Energy Security Strategy - Tackling the causes, not just the symptoms" spricht sich der BEE dafür aus, möglichst bald den Weg zu einem versorgungssicheren Energiesystem zu beschreiben, das die heimischen Erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt stellt.

Das Positionspapier steht auf der BEE-Homepage unter "Publikationen" zum Download bereit und wurde an Abgeordnete des Europaparlaments sowie EU-Kommission, Europäischen Rat und Bundeswirtschaftsministerium verschickt.

Mit dem Papier schafft der BEE einen Gegenentwurf zur Ende Mai von EU-Energiekommissar Günther Oettinger vorgelegten Strategie zur Energieversorgungssicherheit. Diese setzt aus Sicht des deutschen Dachverbandes der Erneuerbaren Energien viel zu stark auf Atomkraft und fossile Energien mit wenig realistischen und umstrittenen Optionen wie Schiefergas und eine Speicherung von Kohlendioxid unter der Erde (CCS).

Auch Maßnahmen wie größere Gasspeicher, eine Verschiebung der Lieferländer oder Notfallpläne kurieren nur kurzfristig an den Symptomen. Wer die Risiken von Lieferengpässen auf Dauer minimieren will, muss auf eine Steigerung der Energieeffizienz und vor allem einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren setzen. Was die sauberen Energien leisten können, zeigen beispielhaft diese Zahlen: Von 2003 bis 2013 ist die Stromproduktion pro Jahr aus Erneuerbaren in der EU von 404 Terawattstunden (TWh) auf 787 TWh gestiegen. Dieser Anstieg von 383 TWh entspricht der gesamten jährlichen Stromerzeugung aus Erdgas.

Erneuerbare Energien schaffen Wertschöpfung in Europa, während Erdgas, Öl und Uran zum weit überwiegenden Teil importiert werden müssen - teilweise aus politisch unsicheren Staaten. Besonders große Potenziale, fossile Energien zu ersetzen, haben Erneuerbare und Effizienzsteigerung in der Wärmeversorgung.

Deshalb spricht sich der BEE dafür aus, auf europäischer Ebene für jeden EU-Staat verbindliche, ehrgeizige Mindestziele für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine Verbesserung der Energieeffizienz festzulegen. Mitgliedsstaaten, deren Energieversorgung besonders gefährdet ist, sollten eine Mitfinanzierung beim Umbau ihres Systems erhalten. Diese Investitionen in Innovation und Infrastruktur könnten von der Europäischen Investitionsbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie aus EU-Strukturfonds und EU-Programmen für Erneuerbare Energie und Energieeffizienz mitfinanziert werden.

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

https://twitter.com/bEEmerkenswert

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Quelle:
Pressemitteilung, 19.06.2014
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Telefon: 030/2758170-16, Fax: 030/2758170-20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2014