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MELDUNG/110: Der Landkreis lehnt CO2-Einlagerung kategorisch ab (Landkreis Leer)


Pressemitteilung von Dienstag, 15. Februar 2011

Der Landkreis Leer lehnt CO2-Einlagerung kategorisch ab


"Wir sind es schlichtweg leid, von außen ständig mit neuen Planungen konfrontiert zu werden, bei denen offensichtlich der Lebensraum vieler Menschen sowie die Erhaltung von Natur und Landschaft keine Rolle spielen", sagt Landrat Bernhard Bramlage. Damit spricht er die unterirdische Lagerung von C02 an, die durch eine von der Umweltorganisation Greenpeace veröffentlichte Karte in den Blickpunkt gerückt ist. Demnach sind 408 Standorte vor allem in norddeutschen Raum für die Speicherung von C02 geeignet.

Ostfriesland rückt dabei stark ins Visier der Energiekonzerne. Sie wollen Treibhausgas, das beim Betrieb von Kohlekraftwerken entsteht, unterirdisch "entsorgen". Es sei äußerst befremdlich, so Bramlage, dass der Landkreis Leer, der in den Gemeinden Uplengen und Westoverledingen betroffen ist, darüber nicht einmal offiziell informiert wurde.

Seine ablehnende Haltung gegenüber unterirdischen C02-Speichern hatte Landrat Bramlage bereits 2009 deutlich gemacht, als der Kreis gegenüber dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zu einem Antrag von E.ON Gas Storage GmbH aus Essen Stellung bezog. Und diese Haltung bekräftigt der Kreis nun mit Nachdruck aufs Neue. Von den Bundestagsabgeordneten, so Bramlage, erwarte er, dass sie sich in dieser Frage ebenfalls klar positionierten.

Landrat Bramlage hat in seinen bisherigen Stellungnahmen darauf hingewiesen, dass nicht hinreichend erforscht und erprobt worden sei, ob die unterirdische Einlagerung von CO2 tatsächlich eine sichere Möglichkeit zur dauerhaften schadlosen Entsorgung darstelle. Es sei noch völlig unklar, ob negative Folgen für die nachfolgenden Generationen zu befürchten seien.

"Daran hat sich aus meiner Sicht bis heute nichts geändert und mit Nachhaltigkeit hat das alles ganz sicher nichts zu tun", stellt Bramlage unmissverständlich klar. Auch wenn es nach dem inzwischen vorliegenden Gesetzesentwurf nur um so genannte Demonstrationsvorhaben gehe, so dürfe das nicht darüber hinwegtäuschen, dass bereits jetzt großvolumige Projekte geplant seien.

Zudem weist Bramlage darauf hin, dass nicht nur von den Speichern selbst eine mögliche Gefahr ausgehe, sondern auch von den Pipelines, die zum Transport von CO2 nötig seien. Außerdem werde durch die Verlegung der Leitungen Natur und Landschaft zerstört, was der Landkreis Leer bereits bei anderen Vorhaben leidvoll habe erfahren müssen.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 15. Februar 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Februar 2011