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INITIATIVE/295: KMW-Kohlekraftwerksprojekt verhindert, Bündnis löst sich auf (Bündnis Mz-Wi)


'Bündnis für eine kohlekraftwerksfreie Region Mainz Wiesbaden e.V.' - 14. Juni 2013

"Wegen durchschlagenden Erfolgs geschlossen!"

Nach Erreichung des Vereinsziels löst sich das Bündnis durch Beschluss seiner MV auf



Mainz / Wiesbaden, 14.06.2013: "Wir müssen uns noch einmal daran erinnern, wie es vor vier Jahren aussah, als das Bündnis gegründet wurde: Damals glaubten doch fast alle, das Kohlekraftwerk sei im Prinzip schon gebaut!" So bringt es nach der erfolgreichen letzten Jahreshauptversammlung eines der ca. 730 Mitglieder auf den Punkt. Und dennoch waren die Verfasser der Vereinssatzung schon damals so optimistisch gewesen, an den Tag vorauszudenken, wo das für unmöglich gehaltene eingetreten und das KMW-Kohlekraftwerksprojekt unwiderruflich und juristisch bindend beendet sein sollte: In diesem Falle werde man sich auflösen und die evtl. verbleibenden Restmittel des Vereins genau dem Zweck zukommen lassen, zu dem sie von Privatpersonen und Kommunen gespendet worden waren: Der Verhinderung von unnötigen CO2-Immissionen, wie sie vor allem beim Betrieb von Kohlekraftwerken entstehen. Daher hatte schon die Mitgliederversammlung 2010 bindend festgelegt, wer dereinst Empfänger sein solle: man entschied sich für die ebenfalls gemeinnützige "Deutsche Umwelthilfe Berlin e.V.", die den Kampf in Mainz und Wiesbaden seinerzeit sehr aktiv unterstützt hat.

Der Auflösungsbeschluss der Mitgliederversammlung, der ohne Gegenstimmen (bei zwei Enthaltungen) fiel, war vom seit vier Jahren amtierenden Vorstand vorbereitet worden: Zu Beginn des Jahres hatte er allen Mitgliedern mitgeteilt, dass er geschlossen nicht mehr antreten wolle, sondern entweder einem neuen Vorstand Platz machen oder aber die Auflösung des Vereins vorschlagen und "in Liquidation" noch geschäftsführend abschließen wolle. Dieser letzteren Lösung haben die anwesenden Mitglieder in der Jahreshauptversammlung vom 11.06.2013 nach vorhergehender ausführlicher Diskussion in gewohnter Einmütigkeit zugestimmt.

"Wenn's am schönsten ist, sollte man aufhören!" fasst Meinrad v. Engelberg, bisher zweiter Vorsitzender aus Wiesbaden, die Begründung für diesen Schritt zusammen. "Natürlich ist die Energiewende in Rhein- Main mit der Erreichung des Etappenziels "Kohlekraftwerksfreie Region" noch nicht abgeschlossen, und wir ermutigen alle, sich weiter dafür zu engagieren, aber unser so überaus breites Bündnis hatte nun einmal genau dieses verbindende Motto. Wenn wir uns nun für neue Ziele, z.B. für oder gegen Windkraft oder Pumpspeicherkraftwerke, aussprechen wollten, müssten wir zunächst prüfen, ob wir dafür noch das Votum unserer Mitglieder haben. Diese Option hätten wir einem neuen Vorstand gerne gegeben. Es haben sich aber keine Kandidierenden gemeldet, vielmehr haben uns die Mitglieder ein letztes Mal in beeindruckender Weise ihr Vertrauen bewiesen und unseren Vorschlag zur Auflösung einmütig unterstützt." ergänzt Marc Legg, ehemaliger erster Vorsitzender aus Mainz.

Carl Christian Müller, als Rechtsanwalt für die juristische Seite zuständig, ergänzt: "Der Verein löst sich natürlich noch nicht sofort auf, denn zunächst sind die nötigen rechtlichen Schritte einzuleiten und sicherzustellen, dass alle möglichen finanziellen Forderungen aus den Verfahren gegen unsere Musterkläger erledigt sind. Wir sind jedoch zuversichtlich, bis Ende des Jahres alle Formalitäten erledigt zu haben. Dann werden wir die DUH bitten, mit dem verbliebenen Vereinsvermögen den Kampf gegen Kohlekraftwerke an anderen Orten in unserem Sinne fortzusetzen." Schatzmeisterin Tilli Reinhardt ergänzt: "Wir wünschen uns sehr, dass sich damit auch zugleich der durchschlagende Erfolg weiterreichen lässt, den dieses Bündnis hatte. Es war eine Freude und eine Ehre, diesen tollen Verein vier Jahre lang gemeinsam leiten zu dürfen!"

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.06.2013
Bündnis für eine kohlekraftwerksfreie Region Mainz Wiesbaden e.V.
E-Mail: info@buendnis-mainz-wiesbaden.de
www.buendnis-mainz-wiesbaden.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2013