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EUROPA/471: Mehr Geld für Kohle? (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 29. Oktober 2014 / Klima & Energie

Mehr Geld für Kohle?



Das auf dem EU-Gipfel beschlossene Klima- und Energiepaket bis 2030 könnte die Finanzierung von Kohleprojekten fortsetzen.

Teil des Ratsbeschlusses ist ein neuer Fonds, der die Energiesysteme von einkommensschwachen Mitgliedstaaten, hauptsächlich in Zentral- und Osteuropa, modernisieren soll. Finanziert wird dieser Fonds aus zwei Prozent des Handels mit Emissionszertifikaten. Ziel der Maßnahme ist laut den Schlussfolgerungen des Rates "Bürgerinnen und Bürger mit sauberer, sicherer und bezahlbarer Energie zu versorgen." Fördermaßnahmen zur Verbesserung von Kohlekraftwerken werden hier nicht ausgeschlossen. Der Beschluss sieht außerdem vor, dass Mitgliedstaaten mit einem Bruttoinlandsprodukt von maximal 60 Prozent des EU-Durchschnitts die Vergabe von kostenlosen Zertifikaten im Emissionshandel bis 2030 fortsetzen können. Dies kommt vor allem Ländern wie Polen zugute, deren Energiesystem stark auf Kohlekraft basiert.

Die Entscheidung stieß auf einige Kritik. So befand Wendel Trio vom Climate Action Network im Umweltnachrichtendienst ENDS, dass die Zugeständnisse an Polen eine fortgesetzte Unterstützung der Kohleproduktion unter dem Deckmantel der Modernisierung erlaubten. [lr]


Schlussfolgerungen des Rates [engl.]
http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/ec/145356.pdf

Guardian-Artikel [engl.]
http://www.theguardian.com/world/2014/oct/24/eu-leaders-agree-to-cut-greenhouse-gas-emissions-by-40-by-2030

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Quelle:
EU-News, 29.10.2014
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2014