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EUROPA/308: EU-Förderung schläft beim Klimaschutz (WWF)


WWF Presse-Newsletter - 27.01.2011

EU-Förderung schläft beim Klimaschutz

WWF fordert Neuausrichtung der Regionalförderung EFRE


Brüssel - Die Förderprogramme der Europäischen Union für Regionalentwicklung (EFRE) bieten unzulängliche Anreize für Öko-Innovationen zum Schutz vom Umwelt und Klima. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Taurus Eco Consulting GmbH im Auftrag des WWF. So fließen beispielsweise in Deutschland nur 10 Prozent der Finanzmittel in die Bereiche umweltfreundlicher Verkehr, Energie, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie produktionsbezogener Umweltschutz. Hauptgrund dafür ist der Studie zufolge, dass es an konkreten umweltpolitischen Zielen und Kriterien fehlt, um die Förderung stärker auf zukunftsweisende Ökotechnologien auszurichten. Im Juni will die EU ihre Leitlinien für die Regionalförderung nach 2013 vorstellen.

"Wir brauchen nicht weniger als eine komplette Neuausrichtung der europäischen Regionalförderung, die sich viel stärker an dem Ziel einer nachhaltigen Wirtschaftsweise orientiert ", so Peter Torkler, WWF-Experte für EU Haushaltsfragen. "Die bisherigen innovationsbezogenen Förderansätze konzentrieren sich fast vollständig an produktiven Innovationen und Effizienzsteigerungen. Sie geben weder dem Umwelt- und Klimaschutz ein ausreichendes Gewicht, noch bieten sie klare Ideen und Vorgaben zur Verminderung des Ressourcenverbrauchs und der CO2 Emissionen. Die EFRE-Förderungen ignorieren somit die Klimastrategien der EU".

Der WWF fordert daher für die künftige EU-Innovationsförderung die deutliche Aufstockung der Fördermittel für Klimaschutz und Energieeffizienz, klare und verbindliche Umweltziele für die Innovationspolitik sowie eine stärkere Fokussierung der Förderung auf Leitmärkte für Umweltinnovationen. Auch Deutschland sollte hier die Chance ergreifen und stärker in die Umwelttechnologien der Zukunft investieren, mit denen sich neue Märke erschließen und Jobs schaffen lassen.

"Die Neuausrichtung der EFRE-Innovationsförderung hin zu einer Umweltinnovationspolitik mit verbindlichen Zielen ist ein kleiner, aber strategisch sehr wichtiger Baustein in Richtung eines CO2-freien Europa", so Peter Torkler. "Sie könnte gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im Bereich Umwelttechnologien stärken, Exportmärkte erschließen und Arbeitsplätze schaffen helfen".

WEITERE INFORMATIONEN
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http://www.wwf.de/index.php?RDCT=bde2f9f5c90f0e6d12dd


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 27.01.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2011