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EUROPA/187: EU soll fairen Wettbewerb zwischen Schiene und Straße ermöglichen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 27.01.2009

EU soll fairen Wettbewerb zwischen Schiene und Straße ermöglichen


Die Teilnehmer der EurailFreight 2009-Konferenz forderten die Europäische Kommission auf, noch mehr dafür zu tun, dass die Bedingungen für die vorgesehene vermehrte Verlagerung des Gütertransport von der Straße auf die Schiene verbessert werden. Die Konferenz wurde von der Community of European Railway and Infrastructure Companies (CER) organisiert.

Als wichtigste Maßnahmen für einen fairen Wettbewerb untereinander und mit dem Straßengüterverkehr nannten CER-Vertreter unter anderem eine angemessene Infrastruktur, geringe Gebühren für die Nutzung dieser Infrastruktur. Bisher stünden hohe Gebühren und nationale Interessen der Mitgliedstaaten der Entwicklung einer auf Wettbewerb beruhenden europäischen Schienengüterindustrie im Weg. In Ländern, die in das Schienennetz investiert hätten - zum Beispiel druch geringe Gebühren für die Nutzung der Infrastruktur -, habe sich der Schienengüterverkehr erfolgreich entwickelt.

Die tschechische Ratspräsidentschaft betonte, es sei angesichts des ständig wachsenden Straßengüterverkehrs nötig, gleiche und wettbewerbsorientierte Bedingungen für das Verkehrswesen einzuführen und Barrieren zu beseitigen, die eine vermehrte Nutzung der Schienenwege behinderten. Letztere böten als "umweltfreundlicher Verkehrszweig" einen "unbestreitbaren Vorteil" gegenüber der größten konkurrierenden Beförderungsart, dem Transport auf der Straße.

Die Europäische Kommission stimmte zu, dass die Politik der Verkehrsnetze überarbeitet werden müsste, um besser auf aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und die EU-Erweiterung reagieren zu können.

Im Dezember 2008 nahm die Kommission einen Vorschlag für eine Verordnung zur Schaffung internationaler Schienenkorridore an, die den Betreibern als effiziente Infrastruktur für den Gütertransport dienen können. Ziel ist es, das Schienennetz zu einer attraktiveren Alternative für den Ferntransport von Gütern zu machen.

Im Februar will die EU-Kommission ein Grünbuch über die Zukunft der TEN-T Politik verabschieden. Darin sollen Fragen aus den Bereichen Dienstleitungen, Logistik, Bedeutung von Terminals und die Ko-Modalität verschiedener Verkehrszweige behandelt werden.

Strategie der Kommission zum Frachtverkehr
http://ec.europa.eu/transport/strategies/2007_logistics_en.htm
Ziele der Kommission
http://ec.europa.eu/transport/rail/index_en.htm

Index: Verkehr


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 03/09, 29.01.2009
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 27.01.2009
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2009