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CHEMIE/374: Starke öffentliche Unterstützung von EU-Kriterien zu Endokrinen Disruptoren (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 30. Juli 2015 / Chemie & Nanotechnologie

Starke öffentliche Unterstützung von EU-Kriterien zu Endokrinen Disruptoren


Die EU-Kommission hat Ende vergangener Woche die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation zu hormonell wirksamen Chemikalien veröffentlicht. NGOs befürworteten einen gefahrenbasierten Ansatz.

Über 27.000 Antworten von unterschiedlichen Interessengruppen aus Gesellschaft und Industrie erhielt die Kommission zu der Konsultation, die Ende Januar ausgeliefen war. Die Mehrheit der Beteiligten befürworteten, die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Ausgangspunkt für die Kriteriensetzung für Endokrine Disruptoren (EDC) zu verwenden.

Zu den Punkten, ab wann ein Stoff als EDC gilt und wie genau er reguliert werden soll, gab es jedoch auseinandergehende Meinungen. Landwirte, private Firmen sowie Industrieinteressengruppen unterstützen einen risikobasierten Ansatz. Dieser würde Stoffe, die potenziell als hormonell wirksam gesehen werden, aus der Definition ausschließen und damit nicht die gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisse als Grundlage nehmen.

Dies kritisieren viele Privatpersonen und NGOs als unzureichend. Ein gefahrenbasierter Ansatz sei besser geeignet die potenziell schädigenden Eigenschaften eines Stoffes wissenschaftlich nachweisen oder widerlegen zu können, so das Pestizidaktionsnetzwerk Europa (PAN).

Die Kommission hat in ihrem Bericht keine eigene Schlussfolgerung formuliert. Sie wartet noch auf die Ergebnisse der Folgenabschätzung, die Ende des Jahres kommen. [es]


Bericht der Kommission (engl.)
http://ec.europa.eu/health/endocrine_disruptors/docs/2015_public_consultation_report_en.pdf

PM PAN Europe (engl.)
http://www.pan-europe.info/News/PR/150630.html

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Quelle:
EU-News, 30.07.2015
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2015

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