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ATOM/846: EON Atomkurs - Scharfe Kritik an der Energiepolitik des Konzerns (LIgA)


LIgA Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen - Presseinformation vom 6. Mai 2009

Scharfe Kritik an EON Atomkurs

EON mit Werbeveranstaltung am 6.-7. in Lüneburg: Atomkraftgegner sagen "Ciao EON!"


Am morgigen Donnerstag macht das "EnergieSpar-Mobil" vom Energiekonzern EON halt in Lüneburg. Die Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen (LIgA) nimmt dies zum Anlass, die Energiepolitik des Konzerns scharf zu kritisieren.

Bilder von glücklichen blonden und blauäugigen Kindern, denen die unendliche Energie für immer zugesichert wird, strahlen in Lüneburg immer wieder auf EON-Werbeplakate und prägen das Stadtbild. Dabei wird verschwiegen welche Zukunft EON diesen Kindern eigentlich schenkt: eine radioaktiv strahlende Zukunft. "EON versucht durch manipulierenden Werbeplakate und Werbeveranstaltungen wie am morgigen Donnerstag sich als Klimaschützer und Weltretter zu profilieren. Die Politik des Konzerns, insbesondere sein Atomkurs zeigt aber genau das Gegenteil. Wir fordern EON dazu auf, sich von den gefährlichen schmutzigen Atomgeschäften zu verabschieden", erläutert LIgA-Aktivist Karsten Hilsen.


Die Kritik an EON ist unter vielen Aspekten begründet:

• EON ist zusammen mit Vattenfall Betreiber der norddeutschen Pannen-Atommeiler Krümmel und Brunsbüttel. Beide Atomkraftwerke wurden 2007 wegen schwerer Pannen stillgelegt. In beiden AKW wurden bei der Reparatur weitere schwere Sicherheitsmängel entdeckt, in der Nähe von Krümmel wurde erneut bei einem Kind Leukämie entdeckt. Dennoch wollen EON und Vattenfall beide AKW noch dieses Jahr wieder in Betrieb nehmen", erläuterte Antiatom Aktivist Jan Becker gegenüber Greenpeace Magazin.

• EON steht als Betreiber der Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) für den Weiterbetrieb von Atomanlagen weltweit und für Schmutzigen Atomgeschäften. Die Gronauer Anlage wird derzeit erweitert, dabei sollen immer mehr Aktomkraftwerke mit Brennelementen weltweit versorgt werden, der Uranbergbau findet unter katastrophalen Bedingungen im Ausland statt, das Atommüllproblem ist keinesfalls gelöst.

• EON besitzt zusammen mit RWE ein Drittel der Anteile am Urananreicherer Urenco. Seit 1996 wurden 30 000 Tonnen abgereicherter Uranmüll von Gronau nach Russland geliefert, wo der gefährliche Strahlenmüll unter offenem Himmel lagert. "Ich komme aus Frankreich, wurde in Deutschland verhaftet, weil ich einen Zug blockierte, der giftigem gefährlichen Uranmüll nach Russland brachte." Die in Lüneburg lebende Französin Cécile Lecomte bringt es auf dem Punkt. Widerstand muss über die Grenzen hinaus gehen. Zahlreiche Protestaktionen, u.a. ihre "Luftblockaden" vergangenes Jahr brachten EON dazu, das baldige Ende dieser Transporte nach Russland zu verkünden. EON bleibt jedoch unbelehrbar: Am 28. April stoppte die französische Kletteraktivistin einen weiteren Zug. Die Aktion brach einen ersten - geheimen - Uranmülltransport von Gronau nach Frankreich ans Licht. (1)

• EON fordert den Neubau von Atomanlagen weltweit: In Finnland, Frankreich und Großbritannien will sich EON an den Betrieb von neuen Atomkraftwerken vom Typ EPR beteiligen. "Finger Weg vom EPR", sagen AtomkraftgegnerInnen dazu.(2)

"EON setzt weiter auf die hochriskante menschenverachtende Atomenergie und behindert damit den Umstieg auf Erneuerbare Energien. Damit ist EON ein Teil des Problems und nicht der Lösung für unsere zukünftige Energieversorgung," erklärte Cécile Lecomte. Die LIgA fordert: Ciao EON! Stromwechsel jetzt!


(1) Informationen zur UAA und zu Urantransporten: www.urantransport.de
(2) Informationen zu AKW-Neubauten in Frankreich: http://nirgendwo.info/

Am 6. Juni 09 wird zu diesem Thema eine Aktion in Lüneburg statt finden.

Kontakt und Infos
Mail: liga-info@ligatomanlagen.de
Homepage: www.ligatomanlagen.de


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Quelle:
LIgA - Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen, 06.05.2009
Infotelefon: 04131/4 85 99
E-Mail: liga-tom@gmx.de
Internet: www.ligatomanlagen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2009