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ATOM/1157: AKW Biblis - Wer A sagt, muss aus Sicherheitsgründen auch B sagen (IPPNW)


IPPNW - Berlin, den 14. März 2011

Atomkraftwerk Biblis

Wer A sagt, muss aus Sicherheitsgründen auch B sagen


Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW weist darauf hin, dass bei einer Stilllegung von Biblis A aus sicherheitstechnischen und rechtlichen Gründen auch Biblis B endgültig stillgelegt werden muss.

"Beim Atomkraftwerk Biblis handelt es sich um eine Doppelblockanlage, bei der die beiden Blöcke Biblis A und Biblis B sicherheitstechnisch voneinander abhängig sind", so IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz. "Für die Störfallbeherrschung ist der jeweilige Nachbarblock sicherheitstechnisch als Backup-System fest mit eingeplant. Das betrifft die Stromversorgung ebenso wie die Bespeisung der Dampferzeuger, um den Reaktorkern zu kühlen."

Laut IPPNW muss man daher Biblis A und B gleichzeitig endgültig stilllegen. Andernfalls würde man das Sicherheitsniveau des verbleibenden Blocks Biblis B absenken.

"Auch in rechtlicher Hinsicht darf Biblis B ohne Block A nicht weiterbetrieben werden, weil alle atomrechtlichen Genehmigungen darauf beruhen, dass Biblis B im Notfall von Block A gestützt werden kann", so Paulitz. Eine alleine Stilllegung von Block A würde dazu führen, dass Biblis B ohne zulässige Genehmigung weiterbetrieben werden würde.


Über die IPPNW:

Diese Abkürzung steht für International Physicians for the Prevention of Nuclear War. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges engagieren sich seit 1982 für eine Welt ohne atomare Bedrohung und Krieg. 1985 wurden sie dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit 1990 stehen zusätzlich gesundheitspolitische Themen (z.B. Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Papiere, Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten) auf dem Programm des Vereins. In der IPPNW sind rund 7.000 ÄrztInnen und Medizinstudierende organisiert.


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Quelle:
Presseinformation der IPPNW - Deutsche Sektion der
Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, 14.03.2011
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel.: 030-69 80 74-0, Fax: 030-69 38 166
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Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2011