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ATOM/1010: AKW-Gefahrzeitverlängerung auf 60 Jahre? (BUND SOR)


BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
An die Medien, 26. März 2010

AKW-Gefahrzeitverlängerung auf 60 Jahre?

Atomkonzerne und die Atomparteien FDP und CDU regieren das Land


Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist eine Gefahrzeitverlängerung und ein gezielter und lange geplanter Betrug von Atomkonzernen und Atomparteien. "Die deutschen Kernkraftwerke sollen nach Plänen der schwarz-gelben Koalition bis zu 60 Jahre lang laufen dürfen. Die beteiligten Ministerien hätten sich darauf geeinigt, auch eine Verlängerung der Laufzeiten um 28 Jahre förmlich prüfen zu lassen" berichtete die die Süddeutsche Zeitung am 26.3.2010.

Der Betrieb von Atomkraftwerken funktioniert nur in Ländern, in denen die Verantwortlichen nicht damit rechnen müssen, im Falle eines schweren Unfalls zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Die Atomindustrie und ihre Lobbyisten in den Parlamenten wollen die alten Atomkraftwerke länger laufen lassen und damit gut verdienen. Langfristig sollen sehr wahrscheinlich auch neue AKW gebaut werden. Teure Werbeagenturen sorgen erfolgreich dafür, dass nur über "Randaspekte" dieser Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

Die beiden wichtigsten Aspekte dieser Debatte, die mit der AKW-Laufzeitverlängerung verbundene zunehmende Gefahr katastrophaler Unfälle und die mit langen Laufzeiten verbundenen satten Gewinne der Energiekonzerne, fallen in dieser Debatte und der Medienberichterstattung häufig unter den Tisch und dies hat seine Gründe.

Bei der Debatte um die AKW-Gefahren, um Kinderkrebs und Laufzeitverlängerung verwundert immer wieder die Vehemenz mit der die Atomlobby, Atomkonzerne und Atomparteien für ein höheres Atomrisiko streiten. Warum werden die Gefahren nicht gesehen? Die Antwort ist einfach. "Its the economy stupid" Es geht ums Geld, um sehr viel Geld. Die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken bringt uns allen viele Risiken, den Atomkonzernen und vermutlich auch den Lobbyisten aber viel Geld. Der Ausstieg aus dem Ausstieg lässt in einem Teil der Bevölkerung den Glauben an demokratische Veränderungen schwinden. Dies kann, in letzter Konsequenz, auch zu einer Entfriedung der Gesellschaft führen, die politisch niemand wollen kann.

Axel Mayer

Hier mehr Infos zur AKW-Risikoverlängerung
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/laufzeitverlaengerung-akw-kkw-atomkraftwerk.html/


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Quelle:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, 26.03.2010
Wilhelmstr. 24a, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/30383, Fax: 0761/23582
E-Mail: bund.freiburg@bund.net
Internet: www.bund-freiburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2010