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VERKEHR/1017: EU-Binnenschifffahrt bleibt hinter Erwartungen zurück (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 05. März 2015 / Verkehr

EuRH: EU-Binnenschifffahrt bleibt hinter Erwartungen zurück


Die EU-Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Binnenschifffahrt haben in den letzten 15 Jahren nur geringe Fortschritte erzielt. Das geht aus einem am Dienstag vom Europäischen Rechnungshof (EuRH) veröffentlichten Bericht hervor.

Die EU-Förderung des Güterverkehrs auf Flüssen und Kanälen ist laut EuRH deshalb nicht wirksam, weil Engpässe nicht beseitigt wurden - eine der Grundvoraussetzungen der EU-Strategien für den Ausbau der Binnenschifffahrt. Zu diesen Engpässen gehören zu niedrige Brücken, ineffiziente Schleusen und zu schmale Wasserabschnitte.

Laut den EU-PrüferInnen werden EU-Projekte der Strategie zur verstärkten Nutzung der Binnenwasserstraßen nicht wirksam umgesetzt. Binnenschiffahrt konnte weder als Alternative zum Güterverkehr auf der Straße durchgesetzt, noch verbessert werden. "Ein einziges Frachtschiff auf einem Fluss kann Hunderte von Lastwagen auf der Straße ersetzen und damit EU-weit die Straßenverkehrsbelastung, die Umweltverschmutzung und die Unfallrate reduzieren. Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf das Netz von Flüssen und Kanälen kann für alle EU-Bürger Vorteile bringen. Allerdings hinkt dieser Verkehrsträger mehr als 10 Jahre, nachdem die EU ihn zur Priorität erklärt hat, dem Straßen- und Schienenverkehr in der Entwicklung hinterher", sagte Iliana Ivanova für den Bericht zuständig beim EuRH.

Die Kommission hat bereits 2001 die Binnenschifffahrt zur Priorität erklärt, um den Verkehr von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrsträger zu verlagern. Trotzdem hätten die EU-Mitgliedstaaten Binnenwasserstraßen wenig beachtet. Zudem übersteigen die Kosten zur Beseitigung sämtlicher Engpässe innerhalb des transeuropäischen Netzes bei Weitem die verfügbaren EU- Mittel. Um diese Lücke zu schließen sind den EuRH-PrüferInnen zufolge zusätzliche Mittel aus nationalen und privaten Quellen nötig.

Die PrüferInnen kritisieren außerdem, dass eine kohärente Gesamtstrategie bei den Mitgliedstaaten fehlt, die durch Hauptschifffahrtskorridore verbunden sind, und die EU-Strategien Flussinstandhaltung sowie politische und ökologische Erwägungen nicht genügend berücksichtigen. [Quelle: UWD]


UWD
http://www.eu-umweltbuero.at/cgi-bin/neu/cont.pl?contentart=eunews&id=4969

Mitteilung des EuRH
http://www.eca.europa.eu/Lists/ECADocuments/INSR15_01/INSR15_01_DE.pdf

Special report no 1/2015: Inland Waterway Transport in Europe
http://www.eca.europa.eu/en/Pages/DocItem.aspx?did=31393

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Quelle:
EU-News, 05.03.2015
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2015

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