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WALD/065: Eichenschädlinge seit 2010 kräftig auf dem Vormarsch - Waldzustandsbericht 2012 (NMELV)


Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung - 28. November 2012

Eichenschädlinge seit 2010 kräftig auf dem Vormarsch

Waldzustandsbericht 2012 vorgestellt



Hannover. Während Kiefer und Fichte seit nahezu drei Jahrzehnten stabile Benadelungswerte aufweisen, ist die Vitalität alter Buchen und Eichen mit Kronenverlichtungen bis zu 34 Prozent deutlich eingeschränkt. Das sind die Hauptergebnisse des diesjährigen Waldzustandsberichtes, den Forstminister Gert Lindemann heute vorstellte.

Seit 2010 sind verschiedene forstschädliche Kleinschmetterlinge auf dem Vormarsch. Durch Raupenfraß ist 2012 der Anteil starker Schäden in den Kronen der Alteichen auf fünf Prozent angestiegen. "Auch für 2013 können wir keine Entwarnung geben", so Forstminister Lindemann. "Ohne Gegenmaßnahmen droht ein schleichender Verlust der befallenen Wälder. Ein ungehindertes Fortschreiten der Absterbewelle wäre insbesondere ökologisch ein riesiger Verlust für die Biodiversität unserer Wälder."

Begünstigt durch den Klimawandel könnte sich auch der Druck durch Schadinsekten wie den Borkenkäfern auf die Nadelbäume erhöhen. Die Regierungskommission "Klimaschutz" hat der Landesregierung daher empfohlen, zur Risikominderung weiter auf den Waldumbau zu mehr Laubmischwäldern mit klimaresistenten und standortgerechten Baumarten zu setzen. Minister Lindemann bilanziert: "Diesen Weg der Waldstabilisierung haben wir bereits vor 20 Jahren erfolgreich eingeschlagen und sind mit dem ökologischen Waldumbau insbesondere im Landeswald schon ein großes Stück voran gekommen." Auch die forstlichen Förderrichtlinien für den Privatwald unterstützen derartige Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität der Wälder. Die Schwefeleinträge im Boden sind dank stark verbesserter Luftreinhaltung zwar drastisch gesunken, dennoch empfiehlt Minister Lindemann den Waldbesitzern, alle Möglichkeiten für Bodenschutzkalkungen auszuschöpfen. Die Kalkgaben können der Versauerung erfolgreich entgegen wirken und den chemischen und biologischen Bodenzustand nachweislich verbessern.
Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt in Göttingen stellt den jährlichen Waldzustandsbericht zusammen. Ihr obliegt die praxisorientierte forstliche Forschung und Beratung für rund ein Viertel des deutschen Waldes.

Der ausführliche niedersächsische Waldzustandsbericht steht im Internetauftritt des Forstministeriums unter www.ml.niedersachsen.de im Themenbereich "Wald, Holz & Jagd" zum Download bereit.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 119/12, 28.11.2012
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,
Verbraucherschutz und Landesentwicklung
Pressestelle, Calenberger Str. 2, 30169 Hannover
Tel.: 0511/120-2136, 2137, 2138; Fax: 0511/120-2382
E-Mail: pressestelle@ml.niedersachsen.de
Internet: www.ml.niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2012