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VERKEHR/673: Bahn rechnet bei Stuttgart 21 endlich nach (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 10. August 2009

Stuttgart 21: Bahn rechnet endlich nach

BUND fordert auch Landesregierung auf, das Prestigeprojekt sachlich zu prüfen


Stuttgart. Stuttgart 21 muss nicht schöngeredet, sondern ehrlich nachgerechnet werden. Dieser Forderung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, scheint die Bahn jetzt nachzukommen. In einem aktuellen Spiegel-Interview hat der neue Bahnchef Rüdiger Grube erklärt, dass das Projekt nicht finanzierbar ist, wenn "für den Bahnhof plus die Risikokosten mehr als 4,5 Milliarden Euro anfallen würden". Ende November soll die neue Kostenanalyse vorliegen. Grube: "Wir schauen uns deshalb zurzeit die Kosten noch einmal sehr genau an, schließlich geht es um viel Geld." Die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender kommentierte Grubes Äußerungen: "Endlich zieht die Bahn eine Schmerzgrenze. Wir fordern das Land Baden-Württemberg auf, sich diesem sachlichen Umgang mit dem Tunnelbahnhof anzuschließen." Bahn, Bund und Landesregierung können die Verträge noch bis zum 31. Dezember 2009 kündigen. Die Baukostenstudie, die der BUND und seine Partner bei dem Verkehrsplanungsbüro Vieregg-Rössler in Auftrag gegeben hatten, geht davon aus, dass der Bahnhof mindestens 6,9 Milliarden Euro kosten wird. Auch der Bundesrechnungshof befürchtet Kosten von über 5,3 Milliarden Euro. Dahlbender: "Wenn Bahn und Landesregierung ernsthaft rechnen, werden sie zu dem gleichen Ergebnis kommen wie die Mehrheit der Stuttgarter Bevölkerung: Wir brauchen kein überteuertes Prestigeprojekt Stuttgart 21. Wir brauchen auch keinen Wolfgang Drexler, der das Projekt schönredet. Wir brauchen einen Verkehrsknotenpunkt, der technisch imponiert und bezahlbar ist. Wir brauchen den Kopfbahnhof 21."


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Quelle:
Presseinformation, 10. August 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. August 2009