Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 9. November 2019
BUND-Resolution: Insekten schützen - Agrarwende vollziehen - Landwirten helfen
Nürnberg. Angesichts des dramatischen Insektensterbens fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer heute mit überwältigender Mehrheit angenommenen Resolution die Politik auf endlich zu handeln. Bundesregierung und Bundestag müssen die im Aktionsprogramm Insektenschutz angekündigten Maßnahmen noch in dieser Legislaturperiode umsetzen. "Keine Symbolpolitik mehr", so die Delegierten aus dem gesamten Bundesgebiet.
Bereits im Koalitionsvertrag 2018 hatten Union und SPD versprochen, das Insektensterben umfassend zu bekämpfen, doch bislang ist die Koalition nicht über politische Willensbekundungen hinausgekommen. Angesichts der Dramatik des Artensterbens ist das ein Offenbarungseid in Bezug auf die biologische Vielfalt.
"Die Menschen in Deutschland haben längst erkannt, wie gravierend das fortschreitende Insektensterben ist", sagt Olaf Bandt, Geschäftsführer Politik und Kommunikation beim BUND. Nach dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren "Rettet die Bienen" haben sich auch in Baden-Württemberg und Brandenburg vom BUND unterstützte Initiativen auf den Weg gemacht, um den Insektenschutz in ihren Bundesländern gesetzlich zu stärken. Auf Europäischer Ebene startete im Oktober die Europäische Bürgerinitiative "Save Bees and Farmers - Bienen und Bauern retten".
In Zeiten von Klimawandel und Artensterben komme der Landwirtschaft eine zentrale Rolle zu, so Bandt. "Wir sehen die Politik in der Pflicht, die Weichen hin zu einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft zu stellen." Bandt weiter: "Die Menschen treiben die Politik vor sich her und senden ein klares Signal an die Bundesregierung, die nationale und die EU-Agrarförderung umzubauen. Wir brauchen endlich ein Umsteuern hin zu einer Politik: öffentliche Gelder für öffentliche Leistung." In diesem Zusammenhang betont Bandt, dass die im Einklang mit der Natur wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirte auch ein einträgliches Auskommen haben müssen.
Dabei müssen sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt werden. Es kann aber nur funktionieren, wenn Ordnungsrecht mit Fördermaßnahmen, die Mehraufwand honorieren und Ertragsverluste auffangen, verknüpft wird. Hierbei muss verhindert werden, dass ich der Strukturwandel in Richtung Großbetriebe durch die Maßnahmen zum Insektenschutz verstärkt.
Die Forderungen des BUND im Einzelnen: Insekten schützen - Agrarwende vollziehen - Landwirten helfen. Um Insekten konsequent zu schützen und den notwendigen Umbau der Landwirtschaft einzuleiten sind insbesondere folgende Schritte erforderlich:
Mehr Informationen:
Den Handlungsleitfaden zum Insektenschutz "Insekten schützen leicht
gemacht!" finden sie unter:
www.bund.net/leitfaden-insektenschutz
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Quelle:
BUND-Pressedienst, 09.11.2019
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2019
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