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TIPS/250: BTI-Einsatz gegen Mücken in Hanau nicht zielführend (Stadt Hanau)


Stadt Hanau - Pressemitteilung von Donnerstag, 20. Juni 2013

BTI-Einsatz gegen Mücken in Hanau nicht zielführend



Wegen der starken Zunahme von Stechmücken registrieren die Fachleuten des städtischen Umwelt- und Naturschutzes derzeit vermehrt Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger, die das Rathaus um Abhilfe bitten.

Dabei weisen die Spezialisten auf Ursachen und Zusammenhänge hin. Wie schon 2012 ist auch in diesem Jahr überdurchschnittlich viel Regen im Frühjahr und Frühsommer gefallen. Diese Wassermengen haben die Grundwasserhorizonte aufgefüllt. An vielen Stellen wie in den umliegenden Auwäldern der Bulau oder im Mittelbuchener Wald steht das Wasser über der Geländeoberfläche und bildet hier durch flache Lachen und Tümpel ideale Lebensräume für die im Wasser lebenden Mückenlarven.

Die jetzt eingetretene Hitzeperiode hat nun zu einem Massenschlupf von Stechmücken geführt. Die Mücken sind besonders im Wald und in Waldrand-nahen Wohnlagen zahlreich und lästig. In trockenen Jahren mit normalen Niederschlägen und normalem Grundwasserstand unter Geländeoberfläche sind die Mückenmengen deutlich geringer, so dass momentan von einer Ausnahmesituation gesprochen werden kann.

Anders ist die Lage im benachbarten Nidderau, welches Anrufende aus Hanau häufig als Beispiel anführen: Hier kommt es jährlich zu Mückenplagen, weil die Mücken aus Überschwemmungstümpeln der Nidderwiesen schlüpfen. Deshalb werden dort die Schnaken per Hubschrauber mit dem Bacillus Thuringensis Israelensis (BTI) bekämpft. Das BTI wird in einer wässrigen Suspension versprüht und tötet die Mückenlarven auf biologischem Wege.

Ein Versprühen von BTI ist in Hanau jedoch nicht zielführend, da die Mückengewässer unter dem Kronenschirm der Wälder liegen. Die BTI-Suspension würde wirkungslos auf den Baumkronen verbleiben und die Tümpel am Waldboden nicht erreichen. Bleibt also nur, sich mit Mückenmitteln wie Autan, Zedan oder Anti-Brumm zu schützen und die Fenster mit Mückenschutznetzen auszurüsten.

Sobald wieder trockenere Perioden eintreten und sich die Waldtümpel zurückbilden, wird sich die gegenwärtige Mückenplage stark reduzieren, geben die städtischen Fachleute Betroffenen Hoffnung.

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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 20. Juni 2013
Stadt Hanau, Pressestelle
Am Markt 14-18, 63450 Hanau
E-Mail: Pressestelle@hanau.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2013