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SCHÄDLING/042: NABU Brandenburg legt Positionspapier zum Eichenprozessionsspinner vor (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, Potsdam, 27. März 2013

NABU Brandenburg legt Positionspapier zum Eichenprozessionsspinner vor

Keine Bekämpfung im Wald!



Das massenhafte Auftreten des Eichenprozessionsspinners sorgte in den letzten Jahren wiederholt für Schlagzeilen. 1,7 Millionen Euro hat das Land Brandenburg nun für dessen Bekämpfung, nicht nur im Siedlungsbereich, sondern auch im Wald, eingestellt. Der NABU Brandenburg wendet sich grundsätzlich gegen eine flächendeckende Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit Pflanzenschutzmitteln im Wald aus der Luft.

Gegenüber z.B. dem Häutungshemmer Dimilin ist das teilselektiv wirkende Insektizid "Dipel ES" zwar noch das kleinere Übel, aber alle bisher bekannten Mittel greifen auch immer in das ökologische Wirkungsgefüge ein. Dabei sind die Auswirkungen auf die Biozönose und andere Arten noch nicht ausreichend untersucht. Natürliche Gegenspieler des Spinners werden so möglichweise gleich mit ausgeschaltet.

In Siedlungsbereichen, in denen durch den Eichenprozessionsspinner Probleme auftreten, ist nach Auffassung des NABU in erster Linie die mechanische Bekämpfung der chemischen vorzuziehen. In der Praxis hat sich hierbei das Absaugen und anschließende Verbrennen der Nester durch Fachfirmen als sicherste Methode bewährt, da hier die gefährlichen Raupenhärchen, welche auch nach dem Tod der Raupe noch jahrelang aktiv sind, vollständig entfernt werden.

Im Positionspapier weist der NABU Brandenburg darauf hin, dass Bekämpfungsmaßnahmen in besonders sensiblen Naturbereichen differenziert zu prüfen sind. Der NABU lehnt den Einsatz von Insektiziden in Schutzgebieten, insbesondere in Natura 2000-Gebieten und Naturschutzgebieten ab. Auch schmetterlingsbedeutsame Lebensräume, Gewässer und Horstschutzzonen müssen ausgenommen und Pufferzonen festgelegt werden.

Der NABU fordert ein allumfassendes, über die jetzigen im Land Brandenburg laufenden Monitoringprogramme hinausgehendes Monitoring, welches insbesondere auch die natürlichen Gegenspieler des Eichenprozessionsspinners berücksichtigt

Mehr erfahren Sie im NABU-Positionspapier:
www.NABU-Brandenburg.de

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Quelle:
Pressedienst, 27.03.2013
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2013