Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

STADT/225: Ausgleichsfläche - Neuer Lebensraum für Wechselkröte und Zauneidechse (Stadt Bonn)


Bonn - Pressemitteilung von Dienstag, 15. Dezember 2009

Neuer Lebensraum für Wechselkröte und Zauneidechse

Stadt schafft Ausgleichsfläche für Gewerbegebiet Dransdorf


ib - Einen neuen Lebensraum für die streng geschützten Arten Wechselkröte und Zauneidechse hat das Amt für Stadtgrün im Bonner Westen geschaffen. Auf städtischen Flächen nahe dem Saime-Genc-Ring im Gewerbegebiet Dransdorf dient das 37 000 Quadratmeter umfassende Areal als Ausgleich für Schaffung des Gewerbegebietes Bonn-West. Die Anlage von Flächen für Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, so genannten SPE-Flächen, dienen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung dem Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft.

Auf den bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gewerbegebiet Dransdorf befand sich auch die Wechselkröte, eine Amphibienart von europaweiter Schutzwürdigkeit. Diese Tierart wurde durch den Bau des Gewerbegebietes beeinträchtigt. Um günstige Lebensbedingungen zu schaffen, wurden seit Anfang September landschaftsbautechnische Arbeiten durchgeführt, die jetzt abgeschlossen sind.

So entstanden Flächen speziell für die Wechselkröte, die steppenartige Landschaften bevorzugt. Auf eine intensive Bepflanzung wurde bewusst verzichtet, damit dort ein karger, von den Kröten gut zu grabender Boden existiert. In den Monaten der Laichzeit sind die Amphibien auf Wasser angewiesen. Darum wurden zusätzlich Gewässer mit flachen Ufern geschaffen, die ein Ablaichen und damit die Fortpflanzung ermöglichen. Modellierte, flache Wälle und gezielt angelegte Steinhaufen bieten dagegen ideale Lebensbedingungen für die Zauneidechse, ebenfalls eine Tierart, die europaweiten Schutz genießt.

Erhalt und Pflege dieser besonderen Standorte, so genannte Ruderalflächen, werden in den nächsten 30 Jahren durch das Amt für Stadtgrün sichergestellt. Ruderalflächen sind Standorte, die in der vom Menschen kultivierten Landschaft selten geworden sind. Die Wildnis einer Ruderalfläche offenbart ihre Besonderheit im Kleinen und häufig auch im Verborgenen. Auf der jetzt angelegten Ausgleichsfläche findet sich künftig neben der Wechselkröte und der Zauneidechse eine spezielle Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren. Auch für diese Tier- und Pflanzenarten (z .B. verschiedene Heuschreckenarten, Schmetterlinge wie z. B. Schwalbenschwanz, Libellen, Käfer, Nachtkerzenschwärmer auf der Nachtkerze) ist das angelegte Gelände ein wichtiger Lebensraum.

Gebaut wurde von Anfang September bis Ende November 2009. Den großflächigen Landschaftsbau führte die Firma Frauenrath aus, die Pflanzarbeiten übernahm das Amt für Stadtgrün. Die Baukosten belaufen sich auf rund 210.000 Euro. Die fachliche Begleitung und Oberbauleitung für diese Maßnahme oblag dem Amt für Stadtgrün.

Landschaftsarchitektonisch war das Ingenieurbüro "Die 3" aus Bonn aktiv. Inhaltlich begleitet wurde die Maßnahme außerdem durch die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Bonn.


*


Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 15. Dezember 2009
Stadt Bonn
Stadthaus, Berliner Platz 2
53103 Bonn
Telefon: (02 28) 77-3000
Telefax: (02 28)/77 2468
E-Mail: presseamt@bonn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2009