Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

PROTEST/078: BISS und BUND gratulieren zur dümmsten Autobahn Deutschlands (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 3. Mai 2013

BISS und BUND gratulieren zur dümmsten Autobahn Deutschlands

Der Widerstand geht weiter!



Drei Tage vor dem offiziellen Spatenstich für die A 100 protestieren am Sonntag, dem 5. Mai, ab 15 Uhr Gegner der teuersten Autobahn Deutschlands vor dem Roten Rathaus (am Neptunbrunnen). Auf fast 500 Milionen Euro werden die Baukosten bisher geschätzt, nach den Erfahrungen aus dem BER-Desaster darf wohl auch hier mit deutlichen Kostensteigerungen gerechnet werden. Die Bürgerinitiative Stadtring Süd (BISS) und der BUND Berlin rufen deswegen den Regierenden Bürgermeister Wowereit und den Verkehrminister Ramsauer dazu auf, die letzte Chance zu nutzen, um aus diesem städtebaulich verheerenden und verkehrspolitisch kontraproduktiven Großprojekt noch rechtzeitig auszusteigen.

Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND:
"Steuerzahler, Umwelt und durch Lärm und Schadstoffe belastete Anwohnerinnen und Anwohner werden einen hohen Preis dafür bezahlen müssen, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mit dem Bau der umstrittenen A 100 sein versprochenes Hochzeitsgeschenk für die rot-schwarze Koalition in Berlin einlösen will. Mit dem Bau des Autobahnabschnittes zwischen Dreieck Neukölln und Treptower Park wird ein politisches Prestigeprojekt des letzten Jahrhunderts in Beton gegossen statt endlich in die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur, Lärmschutz und in stadtverträgliche Mobilitätskonzepte zu investieren."

Andrea Gerbode von der BISS:
"Zu den Kosten der A100 gehören Hunderte von Kleingärten, die in Neukölln und Treptow planiert wurden, sowie 12 denkmalgeschützte Platanen, die an der Straße "Am Treptower Park" gefällt werden. Nach Willen des Senates soll der wenig respektvolle Umgang mit Natur, Stadtbild und Lebensqualität für Innenstadtbewohner aber noch weitergehen. Der nächste Abschnitt für den Weiterbau der A 100 nach Friedrichshain und Lichtenberg soll mit einer neuen Brücke die Spree queren und dann in einem Tunnel unter dem Ostkreuz bis zur Ausfahrtsrampe an der Frankfurter Allee verlaufen. Wie dort die Anbindung der A 100 an das innerstädtische Straßennetz erfolgen soll, ist noch völlig unklar. Klar ist, dass angesichts der bereits heute überlasteten Straßen dann Friedrichshain und Lichtenberg im Verkehrschaos versinken und somit Wohnquartiere im Ausweichverkehr ersticken werden. Die Gesamtkosten für die Bauabschnitte 16 und 17 werden die Milliarden-Euro-Grenze locker überschreiten."

BISS und BUND werden den Widerstand gegen diesen verkehrspolitischen Größenwahn daher aufrecht erhalten und sich bei der anstehenden Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans dafür einsetzen, dass statt des Weiterbaus der A 100 endlich die Lärmsanierung der innerstädtischen Autobahnen und der Ausbau des Schienennetzes in Angriff genommen wird.

Hintergrund-Infos: www.stop-a100.de www.a100stoppen.de http://www.bund- berlin.de/bund_berlinde/home/mobilitaet_und_verkehr/autoverkehr/a_100_stoppen.html

*

Quelle:
Presseinformation Info 11, 03.05.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2013