Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

MEDIEN/182: "Nachrichten aus der Chemie" - Neonicotinoide nicht nur für Bienen giftig (idw)


Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 29.10.2014

Pflanzenschutzmittel Neonicotinoide: Nicht nur für Bienen giftig



Mit manchen Pflanzenschutzmitteln wird bereits das Saatgut gebeizt. Die wachsende Pflanze bringt den Stoff dann in Triebe und Blätter, und unerwünschte Fressfeinde vergiften sich daran. Forscher fanden nun heraus: Neonicotinoide als Beize schädigen auch nützliche Insekten wie Bienen. Außerdem reichern sich die Pflanzenschutzmittel in Böden und Gewässern an und können so Vögeln und Fischen schaden. Darüber berichten die "Nachrichten aus der Chemie".

Seit dem Jahr 1990 wird Vorbeugen im Bereich Pflanzenschutz großgeschrieben: Statt Felder großflächig mit Insektiziden einzusprühen, wird nun das Saatgut behandelt. Diese Beize geschieht meistens mit Neonicotinoiden, die sich chemisch vom Nicotin-Molekül der Tabakpflanze ableiten. Insekten vergiften sich daran. Weil das Saatgut aber nicht die gesamte Beize aufnimmt, gelangt einiges davon ins Erdreich und in Oberflächengewässer.

Niederländische Forscher berichten über einen proportionalen Zusammenhang zwischen dem Rückgang von untersuchten Vogelarten und der Konzentration eines bestimmten Neonicotinoids im selben Gebiet. Eine Änderung ist nicht in Sicht: Da die Anwendung von Neonicotinoiden prophylaktisch geschieht, spricht vieles dafür, dass ihre Konzentration in Gewässern und Böden in den nächsten Jahren weiter steigen wird - mit weiteren Folgen für die Umwelt.

Wie Neonicotinoide das Vogelsterben beeinflussen, welche Zusammenhänge in den Nahrungsketten bestehen und wie die Schädlingsbekämpfung umweltfreundlicher wird, berichtet Michael Groß in seinem Artikel "Sorgenkind systemischer Pflanzenschutz". Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der "Nachrichten aus der Chemie" unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 60.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

Weitere Informationen finden Sie unter
"Nachrichten aus der Chemie"
http://www.nachrichtenausderchemie.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news610691
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution122

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Dr. Ernst Guggolz, 29.10.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2014