Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → FAKTEN


MELDUNG/481: Was der Erde schadet, schadet uns - gesundheitliche Folgen fossiler Energie (WWF)


WWF Pressemitteilung - 19. November 2018

Was der Erde schadet, schadet uns

Studie zu gesundheitlichen Folgen fossiler Energie/WWF: Eine ehrliche Rechnung macht Fossile unbezahlbar


Der hohe Ausstoß schädlicher Stoffe von Energieunternehmen verursacht eine Vielzahl an vorzeitigen Todesfällen und Erkrankungen. Das zeigt die Studie 'Last Gasp', die an diesem Dienstag von mehreren NGOs veröffentlicht wurde. Darin wurde der Anteil an Schadstoffemissionen einzelner Energieversorger mit ihren gesundheitlichen Folgen korreliert. Demnach waren die Emissionen der zehn europäischen Energieversorger mit dem höchsten Ausstoß schädlicher Stoffe im Jahr 2016 unter anderem für 7600 vorzeitige Todesfälle und 3300 neue Fälle chronischer Bronchitis verantwortlich. Die Gesundheitskosten beliefen sich auf 11 bis 22 Milliarden Euro. Dazu sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:

"Die Emissionen aus der fossilen Energieversorgung schaden uns gleich zweifach: Einmal heizen sie die Klimakrise an und gefährden so unsere Lebensgrundlagen. Und daneben wirken sie sich unmittelbar auf unsere Gesundheit aus. Chronische Bronchitis, Asthma, vorzeitige Todesfälle - wer die wahre Rechnung der Kohleverstromung aufmacht, muss jetzt in großen Schritten den Kohleausstieg einleiten. Wir erwarten von der Bundesregierung, das Wohl der Menschen und der Natur nun endlich an erste Stelle zu stellen. Das bedeutet, die Energiewende entschlossen umzusetzen und von den schädlichen fossilen Energieträgern auf saubere Erneuerbare umzustellen. Im ersten Schritt ist eine Stilllegung der ältesten Braunkohlekraftwerke mit einer Kapazität von 7 Gigawatt und die Einführung eines europäisch-regionalen CO2-Mindestpreises von 25 Euro pro Tonne nötig - nicht nur um den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sondern auch, um hier und jetzt die Gesundheit der Menschen zu schützen. Aktuell ist der Kohleausstieg Aufgabe der Kohlekommission. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass diese auch auftragsgemäß liefert bzw. nachbessern. Für die Energieversorger sollte ihre unternehmerische Verantwortung bedeuten, nicht auf das Inkrafttreten neuer Vorgaben zu warten, sondern jetzt aktiv zu werden. Die gesundheitlichen Folgekosten machen jedes Geschäftsmodell, das weiter auf Fossile setzt, gesellschaftlich und volkswirtschaftlich untragbar."

*

Quelle:
WWF Pressemitteilung, 19.11.2018
Herausgeber: WWF Deutschland
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Tel.: 030 311 777 - 0, Fax: 030 311 777 - 603
E-Mail: info@wwf.de
Internet: www.wwf.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang