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MELDUNG/069: S21-Schlichtung - Kopfbahnhof nutzt Bahnreisenden mehr als Stuttgart 21 (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg / K21-Aktionsbündnis zur Schlichtung - Freitag, 12. November 2010

Aktionsbündnis weist bei Schlichtungsverhandlung nach: Kopfbahnhof 21 nutzt Bahnreisenden deutlich mehr als Stuttgart 21 - und kostet nur ein Drittel

Boris Palmer: "Bei S21 wartet man im Tunnel, bei K21 kann man weiterfahren."


Stuttgart. "Der Kopfbahnhof 21 (K21) nützt den Bahnreisenden mehr als Stuttgart 21 und kostet nur ein Drittel", so lautete das Fazit des Stellvertretenden Vorsitzenden des Verkehrsclubs Deutschland, Klaus Arnoldi. Er hat heute beim vierten Schlichtungsgespräch das Alternativkonzept des Aktionsbündnisses vorgestellt. K21 bietet den Vorteil, dass wie in der Schweiz ein Integraler Taktfahrplan gefahren werden kann. Diese optimale Abstimmung der Abfahrtszeiten von Zügen aus unterschiedlichen Richtungen lässt der Tiefbahnhof S21 mit seinen acht Gleisen hingegen nicht zu. Ein weiterer Vorteil von K21 ist das Baukastenprinzip: Je nach Bedarf und Finanzlage können die fünf Module realisiert werden: Das Bahnhofsgebäude und das Gleisvorfeld werden modernisiert und weitere Gleise in Richtung Bad Cannstatt und im Neckartal gebaut. Als weiteren Baustein sieht das Konzept einen Tunnel von der Schleuse Obertürkheim bis zur Autobahn bei Denkendorf vor. Dort erfolgt dann der Anschluss an die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Ein Abzweigtunnel bindet den Flughafen an.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer stellte das Betriebskonzept für K21 vor. In Spitzenstunde können bis zu 52 Züge in den Kopfbahnhof ein- und ausfahren. Beim Tiefbahnhof S21 sind es im gleichen Zeitraum nur 38 Züge. K21 punktete auch beim Umsteigen: Reisende können auf gleicher Ebene direkt in die wartenden Züge einsteigen. Zudem ist ein Umsteigen auf vielen Strecken nicht nötig, das Konzept sieht zahlreiche durchgebundene, direkte Zuglinien vor. Palmers Fazit: "Bei S21 wartet man im Tunnel, bei K21 kann man weiterfahren."

Der ehemalige Vorsteher des Stuttgarter Hauptbahnhofs, Egon Hopfenzitz, bestätigte: "Der 16-gleisige Kopfbahnhof hat mehr Kapazität als der 8-gleisige Tiefbahnhof."

Conradi vom Aktionsbündnis wies darauf hin, dass der Reisende bei S21 unter Stuttgart im Tunnel verschwindet. K21 hingegen steht hingegen für eine oberirdische und erlebnisreiche Bahnreise sowie für ein Umsteigen auf einer Ebene - ohne Rolltreppen und Aufzüge. Schlichter Dr. Heiner Geißler lobte diese kundenfreundlichen Aspekte.


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Quelle:
Presseinformation, 12. November 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2010