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GARTEN/296: Vielfalt statt Einöde - Ein Garten für Bienen (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 7. Juli 2015

Vielfalt statt Einöde - Ein Garten für Bienen


Nicht nur wir Menschen erfreuen uns jetzt im Sommer an der blühenden Pracht in unseren Gärten. Auch die Bienen nutzen die Blüten auf unseren Beeten und Wiesen als Nahrungsquellen. Doch die Suche nach ausreichend Pollen und Nektar gestaltet sich für die Honigbiene und ihre bedrohten, wildlebenden Verwandten immer schwieriger, da vielerorts blumenlose Fettrasen und exotische Zierpflanzen dominieren. Der BUND Schleswig-Holstein zeigt auf, wie Gärten bienenfreundlich gestaltet werden können.

"Bienenschutz beginnt vor der eigenen Haustür", sagt Diplom-Biologin Birte Pankau vom BUND. "Ein naturnaher, vielfältiger und blütenreicher Garten ohne Gifteinsatz ist eine bienenfreundliche Oase, in der sich Tiere und Menschen wohlfühlen." Mit einfachen Maßnahmen können Privat- und Kleingärtner ein kleines Paradies für Bienen schaffen. Dazu zählt in erster Linie, für ein kontinuierliches und abwechslungsreiches Blütenangebot zu sorgen. "Wildbienen sind nicht nur mitten im Sommer aktiv, viele Arten sind bereits im Frühjahr oder erst im Spätsommer zu beobachten. Daher sollten unsere Gärten möglichst von März bis Oktober blühen, damit unsere heimischen Wildbienen genügend Nahrung für sich und ihre Nachkommen finden", informiert Birte Pankau. Gärtner sollten bei der Pflanzenwahl auf einheimische und standortgerechte Pflanzen achten. Exoten oder Sorten mit gefüllten Blüten sollte man möglichst vermeiden, da diese oft nur schön anzusehen sind, aber kaum Nahrung für blütenbesuchende Insekten bieten. Wenn Kräuter wie Salbei oder Thymian zur Blüte kommen dürfen, sind sie wahre Bienenmagneten. Eine seltenere Mahd von Rasenflächen fördert bienenfreundliche Pflanzen wie Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn. Verwilderte Ecken im Garten bieten nicht nur Raum für Wildpflanzen und damit Nahrungsplätze für Wild- und Honigbienen, sondern auch Nistmöglichkeiten für Wildbienen und andere nützliche Kleintiere.

Als wichtige Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen sichern die Honigbiene und fast 300 Wildbienenarten in Schleswig-Holstein die Pflanzenvielfalt und sorgen für eine gute Ernte von Obst und Gemüse. Doch über die Hälfte der Wildbienenarten gilt als bedroht. Durch die industrielle Landwirtschaft mit hohem Pestizideinsatz und die zunehmende Bebauung der umliegenden Natur werden lebensnotwendige Ressourcen der nützlichen Insekten zerstört oder reduziert. Daher ist es wichtig, im Siedlungsraum mit einem vielfältigen Nahrungsangebot und geeigneten Nistplätzen für Ersatz zu sorgen.

Um Privat- und Kleingärtner über Möglichkeiten zum Bienenschutz im Garten zu informieren, hat der BUND ein Faltblatt entworfen. Dieses steht allen Interessierten auf der BUND-Homepage www.bund-sh.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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Quelle:
Presseinformation Nr. 36, 07.07.2015
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2015

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