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GARTEN/241: Wintermärchen am Moritzplatz - Rettung für den Prinzessinnengarten? (DER RABE RALF)


DER RABE RALF
Nr. 172 - Februar/März 2013
Die Berliner Umweltzeitung

STADTNATUR
Wintermärchen am Moritzplatz
Wichtiger Schritt für den Erhalt des Prinzessinnengartens in Kreuzberg

von Jochen Mühlbauer



Der Aufsichtsrat des Berliner Liegenschaftsfonds hat in seiner Sitzung Mitte Dezember 2012 dem Rückübertragungsantrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg für das Grundstück am Moritzplatz zugestimmt. Damit ist eine Rettung für den Prinzessinnengarten in greifbare Nähe gerückt.

Petition mit über 30.000 Unterschriften

Als es nach nur drei Sommern, in denen Hunderte Menschen dabei geholfen haben, aus einer verwahrlosten Brache einen blühenden Garten zu machen, hieß, das Gelände am Moritzplatz würde bald meistbietend verkauft werden, haben nicht wenige geglaubt, dass es mit dem gemeinschaftlichen Gärtnern am Moritzplatz in absehbarer Zeit vorbei sein würde.

Doch es kam ganz anders: Auf die Nachricht vom drohenden Aus des Prinzessinnengartens boten viele, viele Menschen spontan ihre Hilfe an. Ein solcher einzigartiger grüner Ort, so der Tenor, dürfte nicht einfach von heute auf morgen verschwinden. Über 30.000 Unterstützer/-innen haben die Petition für eine Zukunft des Prinzessinnengartens unterzeichnet. Es gab eine breite Zustimmung aus der Öffentlichkeit, ein einstimmiges Votum der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg zugunsten des Prinzessinnengartens und vor allem hat sich der Bezirksbürgermeister Dr. Franz Schulz unermüdlich für eine Zukunft des Prinzessinnengartens eingesetzt.

Im Verlauf der Diskussion um eine Zukunft für den Prinzessinnengarten erkannte auch der Berliner Senat die "Pilotfunktion" dieses Ortes an und hat so den Weg für eine andere Liegenschaftspolitik am Moritzplatz geöffnet. "So hat der Garten eine Zukunft. Das ist ein Meilenstein für uns und hoffentlich richtungsweisend für einen anderen Umgang mit Liegenschaften in Berlin", sagte Robert Shaw, Geschäftsführer des Betreibers "Nomadisch Grün".

Die Entscheidung für eine mögliche Zukunft des Prinzessinnengartens ist ein starkes Zeichen für einen Umgang mit öffentlichem Eigentum, der soziale, kulturelle und ökologische Kriterien gleichberechtigt berücksichtigt. Es ist ein Signal für die Bedeutung der Freiräume und für das, was der Regierende Bürgermeister einmal das "schöne und wilde" Berlin genannt hat. Ein Erfolg, der nur gemeinsam möglich war.

Weitere Informationen:
www.prinzessinnengarten.net

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Quelle:
DER RABE RALF - 23. Jahrgang, Nr. 172 - Februar/März 2013, Seite 21
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 8, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.raberalf.grueneliga-berlin.de
 
Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: jährlich, 20 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2013