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GARTEN/235: Ziergehölze mit doppeltem Nutzen - Die Gewöhnliche Berberitze (aid)


aid-Newsletter Nr. 48 vom 28. November 2012

Ziergehölze mit doppeltem Nutzen

Die Gewöhnliche Berberitze



(aid) - Die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) ist ein Strauch, der nicht nur durch seine gelben, in Trauben hängenden kleinen Blüten und seine länglichen roten Beeren besticht. Bestechen kann die - auch Sauerdorn genannte - Pflanze im wahrsten Sinne des Wortes auch mit ihren 2 bis 4 cm langen Dornen und dem hohen Vitamin-C-Gehalt der Beeren.

Wer die Berberitze im Garten oder im Kübel auf dem Balkon anpflanzt, kann sich mindestens von der Blüte im Mai und Juni bis zur Entwicklung der Früchte von August bis Oktober an einer sehr robusten Pflanze erfreuen. Sie wächst sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Böden, mag sogar Kalkböden und liebt sonnige bis halbschattige Plätze. Im Herbst leuchten die etwa 3 cm langen und gezähnten Blätter gelborange bis leuchtend rot und bilden eine wunderschöne Ergänzung zu den Früchten. Steht der sommergrüne Strauch an einem geeigneten Standort, kann er bis zu drei Meter hoch werden. Wem das zu groß ist, der kann die Berberitze - mit Gartenhandschuhen(!) - zurückschneiden, selbst das verträgt sie ohne Probleme. Sie kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, optimal sind die Monate Oktober und November.

Berberis vulgaris ist eine hervorragende Vogelnähr- und -schutzpflanze, die sich gut für naturnahe Gärten eignet. Die Beeren bleiben meist noch bis spät in den Winter hinein an den Ästen hängen und sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel. Die Dornen halten Angreifer und Fressfeinde wie etwa Katzen fern. Da die Blätter einheimischer Pflanzen eine Nahrungsquelle für viele Insekten und ihre Larven darstellen und diese wiederum gerne von einheimischen Vogelarten gefressen werden, lassen sich die Vögel gerne zum Nisten nieder. Wer den Vogelschutz im Blick hat, sollte den Strauch daher nicht zurückschneiden und die Hecke eher etwas enger pflanzen. Im abgefallenen Laub finden viele Vögel noch Insekten und Würmer, weshalb das Laub einfach liegen gelassen werden sollte.

Der Gewöhnlichen Berberitze werden verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben; neben der immunstärkenden Wirkung der Beeren vor allem eine Förderung der Gallensekretion durch die Wurzelrinde. Nur die Beeren können roh verzehrt oder zu Marmelade und Saft verarbeitet werden. Die anderen Pflanzenteile sind aufgrund ihres Alkaloid-Gehalts schwach giftig. Getrocknete Beeren lassen sich wie Rosinen verwenden. In der kalten Jahreszeit dienen sie als Vitaminspender und können bei Erkältungen helfen.

Heike Stommel, www.aid.de

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Quelle:
aid-Newsletter 48/12 vom 28.11.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2012