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GARTEN/187: Den Garten jetzt für Trockenzeiten fit machen (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 4. Mai 2011

Noch nicht zu spät: Den Garten jetzt für Trockenzeiten fit machen


Seit fast zwei Monaten ist in Schleswig-Holstein bis auf lokale Schauer kein Regen mehr gefallen. Gartenbesitzer und Pflanzenfreunde sehen sich gezwungen, ihre Gärten künstlich mit wertvollem und teurem Leitungswasser zu wässern. "Noch ist es nicht zu spät, den Garten auf längere Trockenzeiten vorzubereiten", empfiehlt Diplom-Biologin Birte Pankau vom BUND-Landesverband.

Eine Maßnahme zum Wassersparen ist das sogenannte Mulchen. Hierbei wird der Boden mit Grasschnitt, Rinde oder Kompost abgedeckt. Dadurch wird der Boden bei Hitze kühl gehalten und verliert weniger Feuchtigkeit. Die Pflanzen müssen weniger gegossen werden. Auch eine geschlossene Pflanzendecke kann die Verdunstung von Wasser im Boden vermindern. Schattenspendende Bäume und Büsche im Garten bieten darunter wachsenden Pflanzen einen Schutz vor Austrocknung. Dank Containerpflanzen sind ganzjährige Gartenveränderungen heute machbar.

In Gemüsebeeten speichert die regelmäßig durch Hacken aufgelockerte Erde das Wasser besser und verlangsamt die Verdunstung. Zusätzlich kann der Wasserverbrauch reduziert werden, indem wassersparende Anbaumethoden genutzt werden. Hügel- oder Hochbeete sind weniger geeignet. Auch durch gezieltes Wässern der Pflanzen direkt an den Wurzeln, lässt sich Wasser einsparen.

Insbesondere mit der richtigen Pflanzenauswahl je nach Bodenbeschaffenheit und Klima kann erreicht werden, dass nicht allzu häufig zusätzlich gewässert werden muss. So benötigt Rasen in Trockenzeiten trotz sparsamer Bewässerung immerhin etwa 50 Liter Wasser pro Quadratmeter im Monat. Das sind bei einer Rasenfläche von etwa 30 Quadratmetern bereits 1500 Liter pro Monat. Blumenbeete, Gemüse- und Obstgärten kommen mit weniger als der Hälfte dieses Wasserverbrauches aus.

Und wenn doch gewässert werden muß: Eine preiswerte und einfache Möglichkeit, Regenwasser zur Bewässerung des Gartens zu sammeln, ist das Aufstellen einer Regentonne. Für größere Wassermengen bietet sich der Bau einer Zisterne an, die einige tausend Liter Wasser auffangen kann. "Nach einer längeren Trockenzeit sollte man den ersten Regenguss aber nicht zur Bewässerung verwenden", rät Birte Pankau, "da dieser Verschmutzungen vom Dach wäscht und viele staubförmige Stoffe gelöst hat. Auf diese Weise gelangen sonst Umweltschadstoffe in den Garten."


Anlagen:
Infos zur Pflanzenauswahl hoher/niedriger Wasserverbrauch,
Faltblatt Wassersparen

Die richtige Pflanzenauswahl

Durch die richtige Pflanzenauswahl, abgestimmt auf Bodenbeschaffenheit und Klima, kann eine zusätzliche Bewässerung im Garten häufig vermindert oder sogar überflüssig werden. Einheimische Pflanzenarten sollten dabei bevorzugt werden.

Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Gartenpflanzen mit einem geringen Wasserverbrauch.

Deutscher Name
Wissenschaftlicher Name
Duftnessel
Fetthenne
Junkerlilie
Königskerze
Kugeldistel
Kugellauch
Lavendel
Mädchenauge
Schafgarbe
Schleierkraut
Schwertlilie
Spornblume
Steinkraut
Stockrose
Agastache foeniculum
Sedum-Arten
Asphodeline-Arten
Verbascum-Arten
Echinops-Arten
Allium sphaerocephalum
Lavandula angustifolia
Coreopsis-Arten
Achillea millefolium
Gypsophila paniculata
Iris-Arten
Centranthus-Arten
Alyssum-Arten
Alcea rosea


Rasen

Rasenflächen sollten nur bei sehr langanhaltenden Trockenperioden gewässert werden. Besonders eine Dauerberieselung mittels Rasensprenger ist nicht sinnvoll, da hier nur etwa 25-35% des Wassers die Wurzeln erreicht. Ein gelber Rasen erholt sich bereits nach wenigen Regentagen und wird auch ohne künstliche Bewässerung wieder grün. Je kürzer der Rasen geschnitten wird, desto mehr trocknet er aus. Daher empfiehlt es sich im Sommer, das Gras höher stehen zu lassen.


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Wasser sparen im Garten
Wie Sie unser wertvolles Wasser schützen und Kosten einsparen

Einleitung

Bedingt durch den Klimawandel häufen sich auch in unseren Breiten lange Trockenzeiten. Gartenbesitzer und Pflanzenfreunde sind dadurch gezwungen, ihre Gärten künstlich zu wässern - mit kostbarem Leitungswasser. Der BUND empfiehlt Wasser einzusparen und zeigt verschiedene Möglichkeiten im Garten auf, mit denen Sie unser wertvolles Trinkwasser schützen und sogar noch Kosten einsparen können.

Wassersparende Kulturmaßnahmen

Einige wirksame Maßnahmen zum Wassersparen im Garten, die die Austrocknung des Bodens minimieren und dazu beitragen, Wasser zu speichern sowie die Erde zu kühlen:

- Mulchen (Abdecken des Bodens mit Grasschnitt, Rinde oder Kompost)
- Schattenspendende Bäume und Büsche im Garten anpflanzen oder Containerpflanzen verwenden
- Regelmäßiges Auflockern der Erde durch Hacken
- Wassersparende Anbaumethoden nutzen, z.B. "Quadratbeete" anstelle von Hochbeeten
- Blumenkästen und -töpfe mit Wasserspeicher kaufen und Blähton in die Erde mischen
- Tropfbewässerungssysteme anstelle von Flächenbewässerung (z.B. Rasensprenger) verwenden
- Regenwasser statt Leitungswasser!

In langen Trockenperioden, vor allem im Sommer, lässt sich das Bewässern von Rasenflächen, Blumen, Hecken und Stauden nicht vermeiden. Der BUND rät, im Garten und auf dem Balkon möglichst Regenwasser dafür zu benutzen. Dieses wird von vielen Pflanzen oftmals besser vertragen als gechlortes und kalkreiches Leitungswasser.

Die einfachste und preiswerteste Möglichkeit zum Sammeln von Regenwasser, z.B. aus Dachrinnen, ist das Aufstellen einer Regentonne. Diese sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich. Für große Mengen von Wasser bietet sich der Bau einer Zisterne an, die viele tausend Liter Wasser aufnehmen kann.

Das richtige Gießen

Wann?
Die beste Gießzeit für Pflanzen im Garten ist am frühen Morgen oder in den späten Abendstunden. Tagsüber, besonders in der prallen Mittagssonne, verdunstet das Wasser zum größten Teil, bevor es bei den Wurzeln ankommt.

Wie und wo?
Die meisten Pflanzen sollten eher selten, dafür aber intensiv gegossen werden. Durch langsames Gießen direkt im Wurzelbereich kann der Boden das Wasser aufnehmen und gelangt direkt zu den Wurzeln. Das Wässern mit einem starken Strahl sollte vermieden werden, weil dadurch ein Großteil des Wassers ungenutzt von den Pflanzen weg rinnt.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 10, 04.05.2011
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2011