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FREIZEIT/081: Positionspapier für naturverträgliches Geocaching vorgestellt (DWV)


Deutscher Wanderverband - Kassel, 12. Januar 2010

Geocaching fördern und Natur schützen

Der Deutsche Wanderverband, seine Jugendorganisation und GARMIN Deutschland kooperieren miteinander und werben für naturverträgliches Geocaching


Auf der Auftakt-Pressekonferenz zum Wanderwochenende der Reisemesse CMT in Stuttgart haben am 12.01.2010 der Deutsche Wanderverband (DWV) und GARMIN Deutschland, Marktführer von GPS-Outdoorgeräten, ein gemeinsames Positionspapier "Naturverträgliches Geocaching" vorgestellt. Darin bekennen sich die Kooperationspartner dazu, die Freizeitaktivität Geocaching zu fördern und gleichzeitig für ein naturverträgliches Verhalten bei der modernen Schatzsuche zu werben.

Immer mehr Menschen entdecken den Spaß daran, mit Hilfe von GPS-Geräten auf Schatzsuche zu gehen. Damit diese Freizeitaktivität nicht zur Belastung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt wird, geben der DWV - unterstützt von der Deutschen Wanderjugend (DWJ) - und GARMIN Deutschland gemeinsam Empfehlungen für naturverträgliches Geocaching heraus. Die Kooperationspartner begrüßen die zunehmende Nutzung von GPS-Geräten für das Geocaching. Mit ihrem Positionspapier wollen der Deutsche Wanderverband als anerkannter Naturschutzverband und GARMIN Deutschland die Geocacher zu einem Naturerlebnis im Einklang mit den Belangen des Naturschutzes ermuntern.

Die wesentlichen Aussagen des Positionspapieres machen deutlich, dass schützenswerte Lebensräume, insbesondere von bedrohten Pflanzen- und Tierarten, nicht durch das Geochaching gefährdet werden dürfen. So sind Naturschutzgebiete abseits der Wege sowie gesetzlich geschützte Biotope kein Ort für Schatzverstecke. Höhlen und Baumhöhlen sind ebenfalls nicht für Caches zu nutzen. Auch wenn sie unbewohnt erscheinen, können sie doch lebenswichtiger Rückzugsraum für viele Tierarten sein. Es wird dafür geworben, dass sich die Geocacher im Frühjahr und Frühsommer während der Brut- und Setzzeiten von Vögeln und Wildtieren besonders rücksichtsvoll in der Natur verhalten.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des DWV, erklärt: "Wir freuen uns, wenn Menschen durch das Geocaching den Weg in die Natur finden. Gerade Jüngere werden durch diese Outdoor-Aktivität angesprochen. Wir machen uns dafür stark, dass dies ohne Konflikte mit dem Naturschutz erfolgt." Der Deutsche Wanderverband will, so der Präsident, das Geocaching als positive Form der Naturerfahrung fördern und gleichzeitig die Geocacher für Naturschutzbelange sensibilisieren und über schützenswerte Lebensräume informieren. "Wir wollen mit dem starken Partner GARMIN Brücken schlagen und möglichst viele Mitstreiter für den Naturschutz bei den Geocachern gewinnen", so der Verbandspräsident. "Daher freuen wir uns über die Akzeptanz unserer Ziele beim Unternehmen GARMIN."

"Das Thema Geocaching als Freizeit-Aktivität für die gesamte Familie ist höchst interessant", sagt Tom Mühlmann, Manager Marketing Communications GARMIN Deutschland. "Daher unterstützen wir es durch vielfältige Aktionen. Wir sind uns aber auch der Umwelt-Problematik bewusst, die eine Ausbreitung dieses Trends mit sich bringen kann. Daher haben wir uns gerne entschieden, den Deutschen Wanderverband bei seiner Initiative 'Naturverträgliches Geocaching' zu unterstützen und einen Beitrag zu leisten, so dass Geocaching und Naturschutz gut miteinander harmonieren."

Die DWJ wirbt für das Geocaching und unterstützt das Freiwilligenteam "Geocaching.de". Dieses Team betreut in seiner Freizeit die Informationsplattform www.geocaching.de und die Schatzversteck-Datenbank www.opencaching.de . Dort sind die Koordinaten vieler Schatzverstecke veröffentlicht, unter anderem auch kindgerechte und familienfreundliche. Die Seite www.geocaching.de gibt Hinweise zum umweltverträglichen Verhalten und stellt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) die deutschen Naturschutzgebiete vor, in denen der Schutz der Natur Vorrang vor den Freizeitaktivitäten der Menschen hat. Jörg Bertram, Geschäftsführer der DWJ, sagt: "Es sind überwiegend Individualisten, die allein, zusammen mit Freunden oder der Familie diese schöne Form der Schatzsuche betreiben. Die Freunde des Geocaching sind nicht in Vereinen organisiert und erfreuen sich gleichermaßen wie die Wanderer daran, draußen in der Natur unterwegs zu sein. Über die Infoplattform geocaching.de und die automatischen Naturschutzinfos in der Schatzversteck-Datenbank opencaching.de können wir die wachsende Anzahl der Geocacher erreichen und sie noch besser sensibilisieren."

Der DWV als Fachverband für Wandern und Naturschutz will - unterstützt von der DWJ - mit seinem Kooperationspartner GARMIN Infomaterial zu Geocaching und Naturschutz erstellen, Veranstaltungen anbieten und im Internet für einen sensiblen Umgang mit der Natur werben. Die Kooperation ist zunächst für drei Jahre angelegt und möchte dazu beitragen, dass Konflikte zwischen Naturnutzern und Naturschützern minimiert werden.


Weiterführende Info:

Ein Hobby, das immer mehr Anhänger findet, ist das Geocaching (sprich: "Geokäsching", englisch: Geo = Erde, Cache = Speicher oder geheimes Lager). Dabei handelt es sich um die moderne Form der Schatzsuche. Aus Schatzversteck-Datenbanken im Internet holt man sich die Koordinaten für einen versteckten Schatz, den "Cache". Meist handelt es sich dabei um eine Plastikdose, gefüllt mit einem Logbuch und an sich wertlosen Tauschgegenständen, wie beispielsweise einer Figur aus einem Überraschungsei. Die Koordinaten werden in ein GPS-Gerät eingegeben, das Satellitensignale empfängt und eine genaue Positionsbestimmung ermöglicht. Meist müssen bei der Suche auch kleine Aufgaben oder Rätsel gelöst werden. Der Schatz befindet sich oft in natürlichen oder künstlichen Hohlräumen wie Baumwurzeln, Felsnischen oder Mauerlücken. Wer den Schatz findet, trägt sich in das "Logbuch" ein. Dabei handelt es sich um einen Papierstreifen oder ein kleines Heft. Eventuell wird dann die Figur gegen ein anderes kleines Mitbringsel getauscht. Zuhause wird dann im Internet in der Schatzversteck-Datenbank dokumentiert ("geloggt"), dass man den Schatz gefunden hat. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 110.000 Caches. Weltweit sind es schon knapp eine Million.

Infos zum naturverträglichen Geocaching geben auch die Internetseiten:
www.geocaching.de und www.bfn.de/natursport/info/


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Quelle:
Deutscher Wanderverband, 12.01.2010
Wilhelmshöher Allee 157-159, 34121 Kassel
Tel. 0561/93873-15, Fax. 0561/93873-10
Internet: www.wanderverband.de, www.wanderbares-deutschland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Januar 2010