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FORSCHUNG/1260: Nach den Unwettern kommen die Mücken - Mückenatlas bittet um Zusendungen (idw)


Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit - 06.06.2016

Nach den Unwettern kommen die Mücken - Mückenatlas bittet um Zusendungen


Die aktuelle Wetterlage mit starken Niederschlägen und sommerlichen Temperaturen bietet ideale Fortpflanzungsmöglichkeiten für Stechmücken. Potenzielle Brutplätze bilden sich auf Wiesen, in Parks und Wäldern und im Siedlungsbereich, z.B. in Regentonnen. In kürzester Zeit sind bis zu 300 Eier pro Mückenweibchen abgelegt, und die Brut benötigt bei den vorliegenden klimatischen Bedingungen nur ca. 2 Wochen bis zum Schlupf der neuen Generation. Nach den größtenteils niederschlagsarmen Jahren 2014 und 2015 mit eher geringen Populationsdichten der Stechmücken könnte die aktuelle Situation ein Startschuss für ein hohes Aufkommen in der Mückensaison 2016 sein.


Abb.: ZALF, Dorothee Zielke

Die Asiatische Buschmücke hat sich in Deutschland bereits eingelebt
Abb.: ZALF, Dorothee Zielke

Wann, wo und mit welchen Arten die Mücken in Deutschland vorkommen, kartiert mit Hilfe interessierter Bürger der Mückenatlas - ein Projekt, welches vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), etabliert wurde.

Die Wissenschaftler konnten zuletzt mit Hilfe der Mückenatlas-Einsendungen Ansiedlungen der Asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus) in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen nachweisen. Die als potenzieller Überträger von Krankheitserregern ungleich gefährlicher einzuschätzende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde hingegen in Baden-Württemberg und Thüringen gefunden.

"Durch die in Europa in den letzten Jahren zunehmenden Ausbrüche von Stechmücken übertragenen Krankheiten, wie Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber, sowie den jüngsten Zika-Virus-Ausbruch in Südamerika wurde die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt. Zur Risikoabschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten." sagt Dr. Doreen Walther vom ZALF und bittet um Mithilfe bei dem Projekt Mückenatlas.

Da es in Deutschland bisher kein Überwachungs- oder Meldesystem über das Vorkommen medizinisch relevanter Stechmückenarten gab, wurden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zwei Verbundprojekte zur deutschlandweiten Überwachung und Erforschung von Stechmücken ins Leben gerufen, in die der Mückenatlas integriert ist. Näheres zum Mückenatlas und zur Möglichkeit der Einsendung von Stechmücken finden sich unter www.mueckenatlas.de.



Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mueckenatlas.de

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news653745

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1445

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für
Tiergesundheit, Dipl.-Biologin Elke Reinking, 06.06.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2016

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