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AKTION/119: Massive Kritik im Münsterland - Probleme der Atomkraft ungelöst (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 30. Juli 2009

Münster: Massive Kritik an Atomindustrie und Bundesregierung - "Probleme der Atomkraft sind ungelöst"


Am Rande einer Kundgebung vor der Bezirksregierung Münster kritisierten am Mittwoch, 29. Juli, Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen und die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Münster massiv die Atomindustrie und die Bundesregierung. "Die jüngsten Störfälle in deutschen Atomkraftwerken, die Kinderkrebsstudie sowie die skandalösen Vorgänge im einsturzgefährdeten "Versuchs"-Endlager ASSE sowie im illegal zum Endlager ausgebauten Salzstock Gorleben belegen, dass die immensen Probleme der Atomkraft vollkommen ungelöst sind. Deshalb geht die Debatte über Laufzeitverlängerungen an der Realität vorbei - wir fordern stattdessen den sofortigen Atomausstieg", erklärten die Anti-Atomkraft-Initiativen.


Geheimes Genehmigungsverfahren für Zwischenlager Ahaus inakzeptabel

Sehr besorgt zeigten sich die Bürgerinitiativen über die inkompetente und undemokratische Atomaufsicht in Bund und Land. Wie kann es sein, dass der Atomreaktor Krümmel zwei Jahre lang repariert und überprüft wird, ohne dass der schwere Transformatorfehler behoben wurde? "Beim Brennelemente-Zwischenlager Ahaus bearbeitet die Bezirksregierung Münster seit 2006 Genehmigungsanträge für neue Atommülltransporte nach Ahaus, die evtl. schon 2010 starten sollen. Doch die Öffentlichkeit ist von der NRW-Landesregierung komplett ausgeschlossen. Haben Landesregierung und Atomindustrie in Ahaus etwas zu verbergen? Es ist völlig inakzeptabel, wie elementare Bürgerrechte in Atomfragen mit den Füßen getreten werden," so Heiner Möllers von der BI "Kein Atommüll in Ahaus".


Endlager Gorleben gefährliches Wunschdenken

Die Anti-Atomkraft-Initiativen kündigten an, gemeinsam Widerstand gegen weitere Atommülltransporte nach Ahaus oder Gorleben zu leisten. "Wir fordern ein Ende dieses Atommülltourismus, denn die sogenannte Zwischenlagerung in den Leichtbauhallen in Ahaus und Gorleben ist gescheitert - eine sichere Endlagerung bleibt gefährliches Wunschdenken. Das gilt nicht nur für Gorleben, sondern auch für das geplante Endlager Schacht Konrad," so Wolfgang Ehmke von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Die Bürgerinitiative tourt zur Zeit mit einem Aktionsbus einen Monat lang durch Deutschland und wird morgen, 30. Juli, vor der Urananreicherungsanlage Gronau protestieren.


5. September: Bundesweite Anti-Atom-Großdemo in Berlin

Die Anti-Atomkraft-Initiativen riefen in Münster gemeinsam zur Teilnahme an der bundesweiten Anti-Atom-Großdemo am 5. September in Berlin auf. Die Demo steht unter dem Motto "Mal richtig abschalten". "Wir werden uns in den Bundestagswahlkampf mit einer klaren Botschaft einmischen: Raus aus der Atomenergie - rein in die Erneuerbaren Energien. Dafür mobilisieren wir auch im Münsterland intensiv," so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.


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Quelle:
Pressemitteilung, 30.07.2009
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2009