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RAUBBAU/108: Fracking nicht mit uns - durch die Hintertür ... (Food & Water Europe)


Food & Water Europe - Pressemitteilung vom 25. Oktober 2016

EU Parlament propagiert gefracktes US Flüssigerdgas (LNG) und verhöhnt Pariser Klimaschutzabkommen


Brüssel, 25. Oktober 2016 - Heute hat eine Mehrheit von 415 MEPs (bei 223 Gegenstimmen und 55 Enthaltungen) den Bericht des EPP MEPs András Gyürk zur "EU Strategie für Flüssigerdgas (LNG) und die Speicherung von Gas" angenommen.

Nur wenige Tage vor dem Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens beunruhigt der Beschluss des Europäischen Parlaments, denn er begrüßt den Import von gefracktem US Gas. Darüber hinaus wird die weitere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sowie Investitionen für entsprechende Infrastrukturen mit europäischen Steuermitteln forciert.

Flüssigerdgas (LNG) hat einen signifikanten Anteil an den globalen Methan-Emissionen und ist unmittelbar mit den katastrophalen Auswirkungen gefrackter fossiler Brennstoffe verbunden. Insofern stellt es keinesfalls eine klima- oder umweltfreundliche Lösung dar. Unser Planet reagiert sehr schnell auf die Reduktion von Methan-Emissionen. Insofern wird dies entscheidend sein, wenn wir die Chancen wahren wollen die Klimaerwärmung unter Kontrolle zu halten.

"Die EU wird nicht in der Lage sein ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen, wenn sie auf die Förderung weiterer fossiler Brennstoffe und der Ausweitung der vorhandenen Gas-Infrastruktur setzt, während gleichzeitig Maßnahmen für Energieeffizienz sowie die Ausweitung Erneuerbarer Energien vernachlässigt werden", sagt Andy Gheorghiu, Policy Advisor von Food & Water Europe.

Der Bericht zur "EU Strategie für Flüssigerdgas (LNG) und die Speicherung von Gas" setzt zudem einen Schwerpunkt auf den Import von LNG aus den USA. "Zwei Drittel des US Erdgases werden durch Fracking gewonnen. Während mehrere EU Mitgliedstaaten Fracking-Moratorien oder Verbote eingeführt haben, ist es zynisch, gleichzeitig auf den Import von gefracktem Gas zu drängen", so Andy Gheorghiu. "Wir brauchen jetzt - sowohl auf der EU-Ebene als auch auf der Ebene der Mitgliedstaaten - ein klares Bekenntnis für den Übergang in eine postfossile Zukunft in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaschutzabkommen."

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Quelle:
Food & Water Europe
Andy Gheorghiu - Policy Advisor -
Ascher 14, 34497 Korbach
Telefon: +49 5631 50 69 507
E-Mail: agheorghiu[at]fweurope[dot]org
Internet: www.foodandwatereurope.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2016

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