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KOHLEALARM/112: Klimakampf und Kohlefront - Schäden unbezahlbar ... (Lausitzcamp)


4. Lausitzcamp 14.-16. August in Kerwitz bei Gruben

Pressemitteilung - Peitz/Kerkwitz, 19. August 2014, Stand 14.35 Uhr

Frühstücksdemonstration heute Vormittag vor dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde, Betreiber Vattenfall Europe Generation

Umweltschützer fordern den Braunkohlekonzern Vattenfall und Ministerpräsident Dietmar Woidke auf, die bergbaubedingten Schäden durch den Braunkohletagebau finanziell zu entschädigen


Langer Frühstückstisch der Demonstrierenden auf der Zufahrtsstraße, Protestschild 'Braunkohle Irrsinn stoppen' - Foto: © www.lausitzcamp.info

Frühstücksdemonstration heute vor dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde
Foto: © www.lausitzcamp.info

20 Umweltschützer haben heute auf der Hauptzufahrtstraße zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde bei Peitz/Lausitz eine Frühstücksdemonstration durchgeführt. "Mit unserer Aktion wollen wir auf die massiven Schäden durch den Braunkohletagebau Jänschwalde in den angrenzenden Dörfern hinweisen", sagt Ulrike Möller aus Taubendorf. Am Montag hatte der Ortsvorsteher von Taubendorf (Gemeinde Schenkendöbern), Jürgen Handreck, Teilnehmenden des Lausitzer Energie- und Klima-Camp diverse Schadenarten gezeigt, welche seit 2007 bergbaubedingt durch den Braunkohletagebau Jänschwalde entstanden sind. Durch die Absenkung des Grundwasserspiegels sind in diversen Häusern Risse entstanden: "Der Gemeindeverbindungsweg von Kerkwitz nach Taubendorf hat inzwischen teilweise Risse bis zu 1,2 m Tiefe, auf Grünlandflächen sind sogenannte Erdfälle bis zu 2,5 m Tiefe und 15 m Durchmesser entstanden", fasst Ortsvorsteher Jürgen Handreck zusammen. Die Grundwasserabsenkung für den Tagebau senkt die Grundwasserhorizonte in Talaue und Randbereichen der Lausitzer Neiße, in welcher üblicherweise torfige Böden anstehen. Der Torfboden entwässert und sackt in sich zusammen. Daraus folgend setzt bzw. sinkt der darüber anstehende Boden und die Schäden entstehen. Weiterhin verlieren Häuser und Grundstücke sowie landwirtschaftliche Flächen erheblich an Wert.

"Verursacher Vattenfall ist nicht bereit, die Schäden finanziell auszugleichen und weist jegliche Ursache auf den Tagebau zurück. Wir haben keine Unterstützung durch das zuständige Landesbergamt Cottbus, selbst nicht durch den Dienstherrn, Ministerpräsident Dietmar Woidke. Wir fühlen uns vom Land Brandenburg allein gelassen mit unseren existenzbedrohenden Problemen und vom Vattenfall-Konzern über den Tisch gezogen", empört sich Ortsvorsteher Jürgen Handreck. "Die in Taubendorf entstandenen Schäden sind eindeutig durch die Grundwasserabsenkung entstanden", konsultiert Bernd Ebeling, Bauingenieur Fachrichtung Wasserwirtschaft & Kulturtechnik. "Wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frühstücksdemonstration fordern Ministerpräsident Dietmar Woidke auf, die Gesetze des Landes Brandenburg konsequent anzuwenden und über das Landesbergamt Cottbus die Entschädigungszahlungen an die Geschädigten durch Vattenfall durchzusetzen."

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Quelle
Lausitzer Energie- und Klima-Camp
in der Ortschaft Kerkwitz bei Guben, Land Brandenburg
E-Mail: info@lausitzcamp.info
Internet: http://www.lausitzcamp.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2014