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VÖGEL/665: NABU-Vogelzählung "Stunde der Wintervögel" - Brandenburg, Land der Spatzen (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, Potsdam, 25. Januar 2011

NABU-Vogelzählung "Stunde der Wintervögel"

Brandenburg - Land der Spatzen


Potsdam. "Brandenburg ist noch immer Spatzenland", zeigt sich Wolfgang Mädlow, Ornithologe im NABU Brandenburg angesichts der nun vorliegenden Endergebnisse der NABU-Aktion "Stunde der Wintervögel beruhigt. So nimmt der Haussperling nach Ende der Auszählung den Spitzenplatz ein (Platz 2: Kohlmeise; Platz 3: Feldsperling). Der Haussperling wurde in fast 61% der Brandenburger Gärten beobachtet und war dabei oftmals auch nicht allein, denn im Durchschnitt wurden pro Garten 8,07 Haussperlinge gezählt. Das liegt weit über dem Bundesdurchschnitt - der Haussperling liegt deutschlandweit mit 5,74 Sichtungen pro Garten nur auf Rang 2. In Brandenburg war zudem der Feldsperling in fast jedem zweiten Garten (48,65%) zu sehen und wurde im Durchschnitt 5,52 Mal beobachtet. Deutschlandweit liegt der Feldsperling mit 3,78 Sichtungen pro Garten auf Platz 5.

Mädlow freut sich aber nicht nur darüber, dass der Spatz in der Mark so häufig vorkommt, hier also offenbar noch ausreichend Nistmöglichkeiten und Nahrung findet, sondern auch über die Vielzahl der Vogelfreunde, die sich an der Aktion beteiligt und so wertvolles Datenmaterial geliefert haben. "Erstmals gibt es für viele Wintervogelarten eine deutschlandweite Verbreitungskarte." Allein in Brandenburg haben sich am Aktionswochenende 4.385 Naturfreunde eine Stunde Zeit genommen haben und insgesamt 148.246 Vögel an den NABU meldeten. Deutschlandweit haben sich über 85.276 Vogelfreunde beteiligt, was die Server und die Telefonhotline während des Aktionswochenendes vom 6.-9. Januar zeitweise zum Erliegen brachte.

Anhand der durch die "Stunde der Wintervögel" gewonnenen Daten können Ornithologen Verbreitung und Populationsentwicklung der Vogelarten ableiten. Auf den unter www.stundederwintervoegel.de abgebildeten Verbreitungskarten lässt sich deutlich erkennen, dass sich z.B. die Sichtungen des Seidenschwanzes auf Nordostdeutschland konzentrieren, erläutert Mädlow. Klar zu erkennen ist bei der Rotkehlchen-Karte das Gefälle von Nordwest mit relativ häufigen Sichtungen nach Südost mit teilweise weniger als einem Rotkehlchen pro Garten.

Wird die Aktion, wie geplant, auch in den nächsten Jahren fortgesetzt, können frühzeitig Positiv- oder Negativtrends bei der Populationsentwicklung erkannt werden. Daraus können Ornithologen Erkenntnisse, zum Beispiel über das Zugverhalten einzelner Arten ableiten.

Der NABU Brandenburg dankt allen Vogelfreunden, die sich an der "Stunde der Wintervögel" beteiligten und so zu einer fundierten Datengrundlage beigetragen haben.


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Quelle:
Pressedienst, 25.01.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2011