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VÖGEL/644: Nistkästen als Kälteschutz - NABU bittet jetzt Nisthilfen aufzuhängen (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 26. November 2010

Auch Tiere mögen's warm!

NABU: Nistkästen sind nicht nur Bruthilfen, sondern auch Kälteschutz


Der NABU Hamburg bittet die Bevölkerung, nicht schon jetzt die Nistkästen zu säubern. Die alten Nester in den Kästen dienen Spatz, Meise und Zaunkönig als Unterschlupf in kalten Nächten und sollten deshalb erst im März gereinigt werden. Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten, empfiehlt der NABU. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit in der Hansestadt verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten Schutz in den künstlichen Nisthilfen.

"Wenn sich aber noch alte Eier oder gar tote Küken im Nest befinden, sollte man diese samt Nest unbedingt entfernen", betont der Biologe Heinz Peper, Umweltpädagoge beim NABU Hamburg. Denn diese enthalten meist zahlreiche Parasiten und Krankheitserreger. Peper weiter: "Nistkästen bieten Vögeln, Insekten und kleinen Säugetieren in eiskalten Nächten einen schützenden Unterschlupf. Manchem Vogel kann die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten." Da Vögel mit für Menschen fiebrigen 39 und 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere halten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Dadurch verlieren sie schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. "Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann ihnen da zum Verhängnis werden", so der NABU-Biologe. Der Spatz baue deshalb regelrechte Winternester, in die er sich bei Frost einkuschele. Von Zaunkönigen wisse man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen. Ob Meisen, Rotschwänze und Stare oder auch Eichhörnchen und Schmetterlinge - manchmal schätzen selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis eine warme Schlafstube. Daher: "Wenn Nistkästen bereits jetzt angebracht werden, können die Tiere sie als wärmende Schlafplätze nutzen und sich mit ihrem möglichen Nistplatz für die Brutzeit vertraut machen", so Peper. "Wer also noch einen Nistkasten im Keller hat, sollte ihn sofort aufhängen." Wer keine Vogelkästen mehr vorrätig habe, könne zu Säge und Hammer greifen und selber hölzerne Nisthilfen bauen, so der NABU: "Gerade die dunkle Jahreszeit mit ihren langen Abenden lädt dazu ein, gemeinsam mit Kindern Vogelkästen zu zimmern und im Garten oder auf dem Balkon aufzuhängen", erklärt Peper. "Ein Nistkasten bietet sich im Übrigen sehr gut auch als Weihnachtsgeschenk an."

Mehr Infos dazu gibt es im NABU-Infozentrum Eimsbüttel, Osterstraße 58, 20259 Hamburg (Geöffnet von Mo bis Do, 14 bis 17 Uhr. ACHTUNG! Von 21.12. bis 5.1. geschlossen!). Dort ist u.a. die Broschüre "Wohnen nach Maß" mit Bauplänen für Wohn- und Nisthilfen erhältlich. Gegen Einsendung von 3,45 Euro in Briefmarken an den NABU Hamburg (selbe Adresse) kann sie auch angefordert werden. Vom 6. bis 9. 1. 2011 veranstaltet der NABU die bundesweite Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel", bei der man seine Vogelbeobachtungen an den NABU melden kann. Damit will der NABU herausfinden, wo Wintervögel vorkommen, wie häufig sie sind und wie sich der Klimawandel auf sie auswirkt. Weitere Infos unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 176, 26.11.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2010