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VÖGEL/1052: Von Graugans bis Singdrossel - NABU präsentiert die Top 12 der typischen Zugvögel (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 26. September 2016

Von Graugans bis Singdrossel: NABU präsentiert die Top 12 der typischen Zugvögel

Faszination Vogelzug live erleben - Am 1. und 2. Oktober findet der EuroBirdwatch statt


Berlin - Graugänse werden in Deutschland am häufigsten beim Vogelzug beobachtet, bei den Singvögeln sind es Schwärme von Buchfink und Star. Der elegante Kranich, dessen auffälliger Flug in Trupps mit V-Formation jedes Jahr Tausende Naturfans begeistert, ist der am häufigsten beobachtete Großvogel. Mit Blick auf den EuroBirdWatch am 1. und 2. Oktober, der den Startschuss für zahlreiche Veranstaltungen rund um die Faszination Vogelzug gibt, präsentiert der NABU erstmals unter www.nabu.de/birdwatch die Top 12 der häufig zu beobachtenden Zugvögel. Die Liste basiert auf den Birdwatch-Beobachtungen der vergangenen Jahre. Außerdem informiert der NABU dort umfassend zu den wichtigsten Merkmalen sowie Verbreitung der bekanntesten Langstrecken- und Kurzstreckenzieher.


Foto: © Hans-Jürgen Janda

Ringeltaube
Foto: © Hans-Jürgen Janda

Jedes Jahr verlassen etwa 250 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. In langen Ketten ziehen Kranichtrupps über das Land, dichte Starenschwärme sind zu sehen oder auch seltene Gäste, wie Steppenweihen aus Osteuropa. Insgesamt sind schätzungsweise eine halbe Millarde Vögel in und über Deutschland auf dem Zug. Im gesamten Zeitraum ab Ende September bis Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen. Beispielsweise gehört die NABU-Storchenschmiede Linum zu einem der spektakulärsten Kranichrastplätze in Deutschland. Jährlich finden sich dort Zehntausende von Tieren ein, um auf ihren Weg nach Südeuropa zu rasten.


Foto: © Mletzko Hartmut

Singdrossel
Foto: © Mletzko Hartmut

Das Flugverhalten ziehender Vögel ist nicht nur ein faszinierendes Schauspiel am Herbsthimmel, sondern erfüllt einen bestimmten Zweck. "Fast alle Kraniche sparen beim Ziehen in V-Formation ein Drittel ihrer Energie, während der von anderen Arten bevorzugte Flug in dichten Schwärmen kräftezehrend ist, dafür aber guten Schutz vor Attacken von Greifvögeln bietet", erklärt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. Für die Beobachtung gibt er folgende Tipps: "Am besten beobachtet man von einem erhöhten oder exponierten Standort. Da Zugvögel ihre Flughöhe nicht verändern, nur weil ein Hügel vor ihnen liegt, ist man dort näher an den Vögeln dran. Dadurch bekommt man sie überhaupt erst mit und erkennt sie auch besser. Wenn man sicher bestimmen möchte, welche Art gerade über einen fliegt, ist ein Fernglas unentbehrlich."


Foto: © Mletzko Hartmut

Kiebitz
Foto: © Mletzko Hartmut

Während der Hauptzugzeit ist bei guter Sicht eigentlich jede Tageszeit erfolgversprechend. "Besonders Kraniche, Finken, Schwalben, Lerchen oder Saatkrähen fliegen tagsüber, andere Arten wie Stare, Drosseln oder Watvögel bekommt man jedoch kaum zu sehen, da sie überwiegend nachts ziehen. Hier hat man an den Rastplätzen der Vögel bessere Beobachtungschancen", so Neuling.

Aber auch das Wattenmeer ist spektakulärer Rastplatz für Zugvögel - europaweit das bedeutendste Rastgebiet für Vögel. Es ist Dreh- und Angelpunkt der ostatlantischen Zugroute, die die arktischen Brutgebiete mit den west- und südafrikanischen Winterquartieren vieler Watvögel verbindet. Vögel die entlang der Ostseeküste ziehen, rasten vielleicht im NABU-Wasservogelreservat Wallnau. Über das Jahr können Besucher eine Vielzahl von unterschiedlichen Vogelarten in ihrem natürlichen Lebensraum erleben, insgesamt werden über 270 Vogelarten in Wallnau registriert. Aus Beobachtungsverstecken schauen Besucher den Vögeln förmlich in ihr "Wohnzimmer".

Auch am Bodensee ballt sich der Vogelzug und generell lassen sich ziehende Trupps bundesweit beobachten - einfach bei der nächsten NABU-Gruppe in der Heimat nachfragen.



NABU-Hintergrundinfos

Mit einem Quiz auf www.birdwatch.de zum spektakulären Vogelzug können Vogel-Interessierte, Laien aber auch Profis ihr Wissen testen und dies auf Facebook teilen.

NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling verrät, wo die besten Beobachtungsplätze zu finden sind und was dabei zu beachten ist. Kurzinterview unter:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/birdwatch/21249.html

Die bekanntesten Langstrecken- und Kurzstreckenzieher vor der Haustür und die Top 12 der typischsten Zugvögel in Deutschland (ermittelt aus den Birdwatch-Beobachtungen der letzten Jahre) unter:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/birdwatch/21270.html

Ausführliche Informationen zur Teilnahme und zur Aktion unter:
www.birdwatch.de

Veranstaltungen zum Birdwatch finden durchgängig im Oktober statt. Alle Termine auf einen Blick gibt es unter:
www.nabu.de/birdwatch

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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 115, 26.09.2016
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2016

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