Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → ARTENSCHUTZ


MELDUNG/311: Hohe Zustimmung in der Bevölkerung zur Rückkehr der Wölfe (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Presseinformation vom 24. September 2015

Hohe Zustimmung in der Bevölkerung zur Rückkehr der Wölfe

Umfrage des LBV-Partners NABU: positive Stimmung - Vorurteile abbauen und gemeinsame Anstrengungen zum Schutz verstärken


Hilpoltstein/Berlin, 24.09.15 - Eine große Mehrheit der Bundesbürger (80 Prozent) findet es erfreulich, dass der Wolf wieder Bestandteil von Natur und Landschaft in Deutschland ist. Jeder Zweite (54 Prozent) verbindet mit dem Wolf positive Gefühle, während bei nur zwölf Prozent negative Empfindungen zum Tragen kommen. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Deutschland, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des bundesweiten LBV-Partners NABU (Naturschutzbund Deutschland) durchgeführt hat.

Bei der Zustimmung zum Wolf gibt es keinen Unterschied zwischen Bewohnern im städtischen Umfeld und Bewohnern im ländlichen Raum. Laut NABU-Umfrage zeigen die Ergebnisse, dass die Bevölkerung in Deutschland grundsätzlich positiv zur Rückkehr des Wolfes eingestellt ist. Damit sei eine Grundlage gelegt, dass der Wolf 150 Jahre nach seiner Ausrottung durch den Menschen heute eine Zukunft in Deutschland hat. Außerdem machen die Ergebnisse deutlich, dass sich das Naturverständnis geändert hat. Zudem zeigten die Befragungsergebnisse nicht nur, dass die Bevölkerung allgemein relativ gut über das Thema informiert sei, sondern auch, dass Risiken und Gefahren realistisch eingeschätzt werden.

80 Prozent der Befragten sind der Umfrage zufolge der Meinung, dass Wölfe ebenso in unsere Landschaften gehören wie Rehe oder Füchse. 78 Prozent sind der Überzeugung, dass Wölfe auch in Deutschland leben sollten, selbst wenn es teilweise zu Problemen kommt. Lediglich für elf Prozent der Befragten stellt die Rückkehr des Wolfes eine Bedrohung dar, 85 Prozent hingegen sehen dies nicht.

Dennoch ist es aus Sicht des LBV und des NABU weiterhin erforderlich, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. 70 Prozent der Bevölkerung sind zwar der Auffassung, dass die Medien in ihrer Berichterstattung zur Übertreibung neigen würden, allerdings gaben auch 30 Prozent der Befragten an, Angst zu haben, in einem Gebiet mit Wolfsvorkommen in den Wald zu gehen.

Sowohl LBV als auch NABU nehmen diese Ängste und Sorgen ernst. Hier gilt: Der Wolf ist kein Kuscheltier, das verniedlicht werden darf. Im Umgang mit dem Wolf müsse aber das Maß der Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat es kein aggressives Verhalten gegenüber Menschen gegeben. Die Bevölkerung müsse allerdings wieder erlernen, was es bedeute, große Beutegreifer in der Landschaft zu haben.

*

Quelle:
Presseinformation, 24.09.2015
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang