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MELDUNG/285: Die "Sam Simon" erreicht die Färöer-Inseln (Sea Shepherd)


Sea Shepherd Global - Montag, 06. Juli 2015

Die "Sam Simon" erreicht die Färöer-Inseln


Am 05. Juli, um etwa 13 Uhr Ortszeit, erreichte das in den Niederlanden registrierte Sea Shepherd Schiff "Sam Simon" den Hafen von Tórshavn in Sund auf den Färöer-Inseln.

Die "Sam Simon" unterstützt das in Australien registrierte Sea Shepherd Schiff "Brigitte Bardot" und ein Landteam von Freiwilligen aus der ganzen Welt für die diesjährige Grindwalschutz-Kampagne "Operation Sleppid Grindini".

Drei Zollbeamte gingen an Bord der "Sam Simon", untersuchten sie und gaben sie dann für die Zollabfertigung ohne Beanstandungen frei. Die örtliche Polizei war in Sund ebenfalls vor Ort, um das Sea Shepherd Schiff zu sehen, ging jedoch nicht an Bord.

Captain Lockhard MacLean aus Kanada berichtet: "Wir wurden auf höfliche Art und Weise von den Zollbeamten abgefertigt, und unser Hafenagent war sehr hilfsbereit. Wir freuen uns auf den Aufenthalt auf den Färöern."

Sea Shepherd stellt sich gegen die berüchtigte Treibjagd von Walen auf den Färöern, die als Grindadráp oder Grind seit den 1980er Jahren bekannt ist.

Das Grindadráp ist die größte Abschlachtung von Meeressäugern in Europa, und wird von vielen Seiten als brutal und unnötig kritisiert.

Jedes Grindadráp ist ein sich länglich hinziehender Vorgang, der mit dem Treiben und Schikanieren der anvisierten Wale und Delfine durch eine Flottille von Kleinbooten - von der Seeseite her in seichte Gewässer hin - beginnt.

Die verzweifelten Tiere stranden oder werden an ihren Blaslöchern mit einem Gaff (Blásturkrókur) an die Küste gezogen. Die Tiere werden dann im Angesicht ihrer Familienmitglieder abgeschlachtet, wobei der Todeskampf - Videoaufzeichnungen zufolge - bis zu vier Minuten andauern kann.

Für diese Wale, deren enge Familienverhältnisse und deren Fähigkeit, Leiden zu empfinden, ausreichend dokumentiert sind, bedeutet das Grindadráp einen langwierigen, erschütternden und traumatischen Tod. Zusätzlich zu den physischen Schmerzen, erleiden die Wale Traumata von Beginn der Treibjagd an - bis zu ihrem endgültigen Tod.

In diesem Jahr begann die Tötungssaison auf entsetzliche Weise am Samstag, dem 6. Juni, als 154 Grindwale am Strand von Midvágur auf der Insel Vágar im Nordwesten der Färöer-Inseln abgeschlachtet wurden. Das Grindadráp geschah noch vor der Ankunft von Sea Shepherd und stellte die größte Delfinabschlachtung auf den Inseln seit 2013 dar.

Am 29. Juni geschah dann ein zweites Gemetzel in Hvannasund im Norden des Inselarchipels. Freiwillige von Sea Shepherd an Land waren in der Lage, die Abschlachtung einer Schule von 22 Grindwalen mit grausamen Videos und Fotos zu dokumentieren.

Die Leiterin des Landteams, Rosie Kunneke, war nach der Abschlachtung von Hvannasund vor Ort. "Das Grindadráp ist eine als Kultur verschleierte Grausamkeit. In der heutigen Zeit - in unserem Zeitalter - ist es einfach nicht mehr akzeptabel, eine Tradition als Entschuldigung für die Zufügung von Schmerzen und Leiden gegenüber anderen zu benutzen", sagte sie.

"Operation Sleppid Grindini" ist die sechste Kampagne von Sea Shepherd auf den Färöern, und wird von der bisher stärksten Flottenpräsenz der Organisation in dieser Region angeführt.

Sea Shepherd Global

Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu schützen und zu erhalten.

Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der Direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Weitere Informationen unter:
www.sea-shepherd.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 06.07.2015
Sea Shepherd Global
Alexander Boersstraat 52, Amsterdam, 1071KZ
Niederlande
Internet: www.seashepherdglobal.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2015

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