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INSEKTEN/256: Wildbienen - Einzelgänger mit Saugrüssel und Stachel (Rhein-Sieg-Kreis)


Rhein-Sieg-Kreis - Pressemitteilung von Donnerstag, 4. August 2016

Einzelgänger mit Saugrüssel und Stachel

Das Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises gibt Tipps zum Artenschutz


Rhein-Sieg-Kreis (ke) - Je nach Art sind sie mit einem kurzen oder langen Saugrüssel ausgestattet. Anders als ihre Verwandten leben sie weder in einem Bienenstock noch sind sie gerne in großer Gesellschaft. Dafür haben die Weibchen ebenso wie die Arbeiterinnen aus der "Honig-Zunft" einen Stachel. Die Wildbienen gehören zu den etwa 76.000 Tier- und Pflanzenarten in Deutschland, von denen annähernd die Hälfte in ihrem Bestand gefährdet ist.

Die zurückgezogen lebenden und wenig bekannten Wildbienen sind wichtig für die Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen. Ob Sand, Mauernischen oder Holz, es gibt kaum einen Lebensraum, der nicht von ihnen besiedelt wird. Ein aufgeräumter Garten gefällt Wildbienen dagegen gar nicht.

Während es nur eine Honigbiene gibt, ist "Wildbiene" keine Wildform der fleißigen Honiglieferanten, sondern die Bezeichnung für rund 500 verschiedene Bienenarten in Deutschland. Ob Hosen-, Zottel- oder Schmuckbiene - so vielfältig wie die Namen sind auch die optischen Erscheinungsformen der kleinen Flieger: Es gibt z.B. winzige Exemplare von nur wenigen Millimetern Größe bis hin zu bis zu drei Zentimeter langen "Riesen". Einige haben einen starken Pelz, andere sind "nackt".

Die Experten vom Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises geben für die fleißigen Bienchen folgende Artenschutztipps:

Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollten einheimische Blumen und Stauden pflanzen, die Nektar anbieten. Wer den Pflegeaufwand im Garten reduziert, spart nicht nur Zeit, sondern tut auch den Tieren einen Gefallen. Gestapeltes Altholz, Stängel von Sonnenblumen, Holunder und Königskerze, die den Winter über stehen gelassen werden, oder auch sandige, nicht verschlossene Stellen im Garten werden gerne von Wildbienen angenommen.

Optimal sind Nisthilfen. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Abgelagertes Holz von Buche, Eiche oder Obstgehölz mit waagerechten Bohrungen versehen und an trockenen, sonnigen sowie Wind geschützten Stellen aufgestellt bzw. aufgehangen eignet sich prima als Wildbienen-Domizil. Aber auch Hohlstängel von Bambus, Schilf oder Stroh bieten sich an. Mauerbienen nisten auch gerne in Blöcken aus Holzbeton oder gebranntem Ton.

Wer gerne werkelt, kann viele "Baustoffe" zu einem Insektenhotel kombinieren und mit einer Lehmwand ergänzen. Damit sie auch tatsächlich von den tierischen Bewohnern angenommen werden, sollten alle Nisthilfen an einer Seite verschlossen werden.

Übrigens: Wer ein Bienennest im Garten oder am Haus vermutet, sollte dieses nicht unbedacht vernichten, sondern eine Fachfrau oder einen Fachmann zu Rate ziehen. Sie oder er kann beurteilen, um welche Art es sich handelt und wie das Nest am besten zu verlagern ist.

Nähere Auskünfte rund um das Thema Wildbienen erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/13-2200.


Weitere Tipps zum Artenschutz finden Interessierte auch unter
www.rhein-sieg-kreis.de/artenschutztipps

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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 4. August 2016
Rhein-Sieg-Kreis, Pressestelle
Tel. (02241) 13 - 2966 / -2967 / -2219
E-Mail: pressestelle@rhein-sieg-kreis.de
Internet: www.rhein-sieg-kreis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2016

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