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INITIATIVE/375: BUND fordert Zugvogelforschung für Baden-Württemberg (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 10. Mai 2013

Der BUND zum Tag der Zugvögel am 11. Mai

BUND fordert Zugvogelforschung für Baden-Württemberg



Stuttgart. Storch oder Kuckuck, Feldlerche oder Rauchschwalbe - viele wissen gar nicht, dass wir den Sommer mit Vögeln verbringen, die weit entfernt im warmen Süden überwintern. Zu den Zugvögeln, die hier brüten, kommen weitere, die hier nur auf ihrem Weg nach Norden oder Süden Rast machen, und solche, die bei uns überwintern. Es herrscht also übers Jahr viel Luftverkehr bis in Höhen von mehreren hundert Metern. Allerdings ist wenig darüber bekannt, was sich dort oben abspielt, wo die wichtigsten Vogelzugskorridore verlaufen bzw. wo sich die wichtigsten Verdichtungspunkte befinden.

Zum internationalen Zugvogeltag erläutert die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender: "Wir wissen erschreckend wenig darüber, was sich da im Frühjahr und Herbst über unseren Köpfen abspielt. Daten über Zugvögel - welche Arten in welchen Wochen und zu welchen Tageszeiten wie hoch fliegen - sind heute für Planungssicherheit beim Bau von Windkraftanlagen wichtiger denn je. Die Landesregierung muss deshalb dringend in der Zugvogelforschung aktiv werden und damit auch die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte aufholen."

Hintergrund:
Der Aktionstag "Weltzugvogeltag" wurde im Jahr 2006 über das Umweltprogramm der Vereinten Nationen eingeführt. Als Zugvogel wird eine Vogelart dann bezeichnet, wenn sie verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringt, die oft Hunderte oder Tausende von Kilometern rund um den Globus voneinander entfernt liegen. Zugvögel haben den Vorteil, mobil zu sein und schlechten Bedingungen ausweichen zu können. Andererseits sind sie bei ihrem energieaufwändigen Lebensstil darauf angewiesen, die spezifischen Lebensräume für ihre verschiedenen Bedürfnisse (Brut, Mauser, Rast, Überwinterung) zuverlässig in gutem Erhaltungszustand vorzufinden. Bedrohungen bestehen insbesondere in Vogeljagd und -fang wie z. B. auf Malta oder in Ägypten und dem Schwund der Lebensräume im Norden wie im Süden. Da viele Zugvogelpopulationen zahlenmäßig bereits geschwächt sind, können ihnen auch Stromleitungen und Windenergieanlagen gefährlich werden. Kontinuierliche Zugvogelforschung gibt es in Baden-Württemberg nur bei Schopfloch auf der Schwäbischen Alb und bei der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee.

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Quelle:
Presseinformation, 10.05.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2013