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AMPHIBIEN/086: Die ersten AMPHIKULT-Frösche sind da (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 9. Juni 2011

Naturschutz / Amphibien

NABU: Die ersten AMPHIKULT-Frösche sind da!


Hannover, Diepholz - Schneller als gedacht haben sich die ersten Amphibien in den neu angelegten Teichen eingestellt. Im Rahmen des NABU-Projektes LIFE AMPHIKULT waren in Niedersachsen nach dem Projektstart im vergangenen Jahr bereits die ersten Gewässer neu errichtet worden. Im Projektgebiet Marler Fladder (Landkreis Diepholz) waren im Herbst 2010 drei neue Gewässer angelegt worden. Eine Ansiedlung von Amphibien war für dieses Jahr noch nicht zu erwarten. Die Gewässer sind noch völlig kahl, Vegetation im Wasser und am Ufer wird sich erst mit der Zeit einstellen. Umso größer war die Überraschung als NABU-Projektmanager Dr. Markus Richter jetzt an zwei der Gewässer dutzende kleiner Grasfrösche am Ufer entdeckte.

"In einem der Teiche schwammen zudem viele hundert Erdkröten-Kaulquappen. Beide Arten besiedeln in Regel größere und tiefere Gewässer mit Unterwasser- und Ufervegetation, dass sie in neu angelegte vegetationslose T eiche ablaichen ist eher die Ausnahme. Zwar gehören Grasfrosch und Erdkröte nicht zu den Zielarten des Projektes, dennoch ist ihre Ansiedlung als großer Erfolg zu werten. Gerade der Grasfrosch ist im Marler Fladder, aber auch in sehr vielen anderen niedersächsischen Gebieten, sehr stark zurückgegangen. Zwar findet man ihn noch an vielen Stellen, große Laichplätze mit vielen hundert Laichballen sind aber weitgehend verschwunden. Ursache für diesen Rückgang ist vor allem der fortschreitende Verlust an geeigneten Laichgewässern. Neu geschaffene Gewässer werden dementsprechend dankbar angenommen", erklärte Dr. Markus Richter, NABU-Projektmanager AMPHIKULT.

Im Rahmen des Projektes LIFE AMPHIKULT des NABU Niedersachsen werden in den nächsten fünf Jahren in 15 Projektgebieten 300 Laichgewässer für den Schutz von Amphibien saniert oder neu angelegt. Neben den seltenen und gefährdeten Arten Laub- und Moorfrosch, Kreuz- und Knoblauchkröte sowie Kleiner Wasserfrosch werden auch viele weitere Arten von den Maßnahmen profitieren.

AMPHIKULT steht für 'Vernetzung und Management von AMPHIbien in der KULTurlandschaft' Niedersachsens.


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HINTERGRUND

Finanziert wird Projekt LIFE-AMPHIKULT von der Europäischen Union, dem Niedersächsischen Umweltministerium, den Landkreisen Diepholz, Schaumburg und Vechta sowie der Region Hannover. LIFE ist ein Förderprogramm der EU für den Umweltbereich im Rahmen der LIFE+NATURE-Förderkulisse, AMPHIKULT steht für 'Vernetzung und Management von AMPHIbien in der KULTurlandschaft'.

LIFE AMPHIKULT ist das erste LIFE+NATURE-Projekt in Niedersachsen, das von einem Naturschutzverband durchgeführt wird. LIFE ist das Förderinstrument der Europäischen Union für den Umweltbereich, wobei die EU nur bis zu 50 Prozent der notwendigen Mittel zur Verfügung stellt. Für AMPHIKULT stellen das Land Niedersachsen, die Landkreise Diepholz, Schaumburg und Vechta sowie die Region Hannover weitere Mittel bereit, daneben unterstützen die jeweiligen NABU-Gruppen vor Ort das Projekt.

AMPHIKULT steht für 'Vernetzung und Management von AMPHIbien in der KULTurlandschaft'. Unter dem Motto '300 Teiche für Niedersachsen' sollen in den nächsten fünf Jahren in 15 Projektgebieten Laichgewässer für den Schutz von seltenen, gefährdeten Amphibien, wie Laub- und Moorfrosch, Kreuz- und Knoblauchkröte sowie für den Kleinen Wasserfrosch saniert oder neu angelegt werden, um ihre Vorkommen wieder miteinander zu vernetzen.. Erste Maßnahmen sind im letzten Jahr bereits umgesetzt worden.

Weitere Informationen
im Netz unter http://niedersachsen.nabu.de/aktionen/amphikult/
und auch unter der Projektseite http://www.life-amphikult.de/


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Quelle:
Pressemitteilung, 9. Juni 2011
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2011