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AMPHIBIEN/082: Frühlingserwachen bei Kröten, Fröschen und Molchen (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 11. März 2011 / Amphibienschutz

Frühlingserwachen bei Kröten, Fröschen und Molchen

NABU warnt vor liebestrunkenen Verkehrsteilnehmern


Düsseldorf - In den Tieflagen Nordrhein-Westfalens, insbesondere entlang der Rheinschiene, animiert das aktuell milde und vor allem feuchte Wetter endlich auch wieder Frösche, Molche und Erdkröten zur Wanderung in ihre Laichgewässer. Meldungen liegen aus dem Kölner-Bonner-Raum und vom Niederrhein vor. "Neben Kamm- und Teichmolchen machen sich zunächst die so genannten Braun-froscharten auf den Weg, also Gras-, Spring- und Moorfrösche", so Arndt Kleinherbers, Sprecher des Landesfachausschusses Amphibien- und Reptilienschutz des NABU NRW. Bleibe es so mild, würden die Erdkröten rasch folgen. Dementsprechend seien nun von der Wanderung betroffene Straßen gesperrt und die Krötenhelfer an den Fangzäunen wieder aktiv.

Einzelne Molche und Frösche haben sich bereits im Februar auf den Weg gemacht: Die Nachtfröste der letzten Wochen, hätten die ersten zarten Wanderbewegungen aber wieder rasch zum Erliegen gebracht. Erfahrungsgemäß finde die große Hauptwanderwelle Mitte März statt. "Da wir in diesem Jahr bisher nur vereinzelt und lokal kleine Wanderbewegungen feststellen konnten, können wir in den nächsten Tagen vermutlich mit einem Massenansturm der Amphibien auf die Laichgewässer rechnen, vorausgesetzt die Witterungsbedingungen bleiben mild und feucht", so Kleinherbers weiter. Obwohl die meisten Warnschilder und Krötenzäune aufgebaut sein dürften, bitte der NABU die Autofahrer auch um besonders vorsichtige Fahrweise.

Denn Hunderttausende Tiere sterben jedes Jahr auf den Straßen im Land. "Das gilt nicht nur für die Hauptwanderzeit. Das ganze Jahr über werden Frösche und Kröten von Autos überrollt", erklärt Kleinherbers. Selbst wenn die Reifen das Tier nicht treffen würden, allein der Strömungsdruck des vorbeifahrenden Autos wirke oft tödlich. Von der Landespolitik fordere der NABU deshalb mehr Engagement für den Amphibienschutz. So dürften keine neuen Straßen gebaut werden, die Wandergebiete zerschneiden und bestehende Straßen müssten an kritischen Stellen durch Grünbrücken und andere geeignete Querungshilfen entschärft werden.

Zu den Regionen mit generell zeitigem Wanderbeginn gehören aufgrund des atlantisch geprägten Klimas der Niederrhein und die niederrheinische sowie westfälische Bucht. In Köln-Rodenkirchen haben denn auch die ersten Grasfrösche schon gelaicht und in Hochkirchen wurden die ersten 15 wandernden Erdkröten gesichtet. Die aktuellste Meldung stammt ebenfalls aus Köln - in der Wahner Heide wurde heute die erste Erdkröte gesichtet. Aus Kerken am Niederrhein wurden bereits gestern zwei Grasfrösche und eine Erdkröte gemeldet und auch in Unna-Lünern ging es gestern mit den ersten Grasfröschen los. Weitere Amphibiensichtungen liegen aus Wesel am Niederrhein vor.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 11, 11.03.2011
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2011