Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

AMPHIBIEN/054: Amphibienwanderung beginnt in Kürze in Bayern (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Presseinformation vom 5. März 2009

Amphibienwanderung beginnt in Kürze in Bayern
LBV bittet Autofahrer um Rücksicht


Kaum ist der Winter in weiten Teilen Bayerns verschwunden, wird auch die Tierwelt wieder aktiv. Nicht nur die Vögel hört man wieder überall zwitschern, auch Kröten, Frösche und Molche beginnen jetzt ihre alljährliche Laichwanderung. Auf vielen Straßen schweben sie dabei jedoch in Lebensgefahr. Der LBV bittet daher Autofahrer um Rücksicht - auch für die zahlreichen Naturschützer, die den Tieren an besonders gefährlichen Straßenabschnitten helfen.

In diesem Jahr kommen wegen der andauernden tiefen Nachttemperaturen die Amphibien zwar nur zögerlich aus ihren Verstecken. Erste wandernde Molche, Kröten und Frösche haben Naturschützer in milderen Teilen von Deutschland aber bereits Ende Februar beobachtet. Sobald jetzt die Temperaturen nachts über vier Grad liegen und es gleichzeitig regnet, werden die Amphibien massiv zu ihren Laichgewässern wandern, um sich dort fortzupflanzen. Der LBV bittet die Autofahrer um Rücksichtnahme auf diese gefährdeten Tiere. Weitgehend unbekannt ist: Selbst wenn die Tiere nicht überfahren werden, endet die Begegnung mit einem Auto oft tödlich. Der plötzliche starke Druckunterschied unter einem schnell fahrenden Auto bringt die Tiere bzw. deren Organe zum Platzen. Den Effekt kennen wir Menschen in abgeschwächter Form von der Fahrt durch einen Tunnel. Wir spüren dann einen unangenehmen Druck auf den Ohren.

Angenehm für unsere Ohren ist jedoch ein Froschkonzert in lauen Nächten. Wer dem auch dieses Jahr wieder lauschen möchte, braucht neben dem Ausweichen nur zur rechten Zeit den Fuß vom Gas zu nehmen. Bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h können die liebeswilligen Tiere den Druckunterschied überleben. Der LBV bittet daher, in Feuchtgebieten besonders aufmerksam zu fahren und auf Schilder zu achten, die auf Amphibienwanderungen hinweisen.

Kröten, Frösche, Unken und Molche wandern im Frühjahr bis zu 2 km zu ihren Geburtsgewässern, um sich dort zu paaren. Darunter gibt es sich auch Arten, die nicht nur in Bayern selten sind, wie z.B. die Gelbbauchunke, die europaweit durch die FFH-Richtlinie geschützt ist. Zur Bestimmung bietet der LBV unter www.lbv-shop.de seine informative Broschüre "Einheimische Amphibien" an. Sie kann auch gegen 2,20 Euro in Briefmarken bestellt werden beim LBV, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel.: 09174/4775-0.

Hilpoltstein, den 05.03.2009;


*


Quelle:
Presseinformation, 05.03.2009
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Verband für Arten- und Biotopschutz
Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 09174/4775-0, Fax 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009