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AKTION/342: Großes Interesse und Wissensdurst beim "Insektensommer" (NABU TH/NABU RP)


Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Landesverband Thüringen - 28. Juni 2018

Steinhummel in Thüringen auf Platz eins

NABU Thüringen: Halbzeit beim "Insektensommer"


Jena - Die Steinhummel führt die Liste der am häufigsten gemeldeten Insekten bei der NABU-Aktion "Insektensommer" in Thüringen an. Auf den weiteren Plätzen folgen Hainschwebfliege, Gemeine Florfliege, Lederwanze und Asiatischer Marienkäfer. Das ist der Stand zur Halbzeit der ersten großen deutschlandweiten Insektenzählung des NABU. Mit Spannung werden die Ergebnisse im August erwartet, wenn auch die ausgewachsenen Heuschrecken zirpen. "Die Top Fünf, die in Thüringen gemeldet wurden kommen hierzulande häufig vor und sind weit verbreitet", erklärt Ronald Bellstedt, der Sprecher des Landesfachausschusses für Entomologie im NABU Thüringen.

Interessant wird es beim Asiatischen Marienkäfer, einem Neubürger (Neozoe) unserer Fauna. Wegen seines großen Blattlaus-Appetits wurde der Käfer seit den 80er Jahren im großen Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung in Gewächshäusern eingesetzt. Bald gelangte der Asiatische Marienkäfer aber in die freie Landschaft. "In Thüringen beobachten wir die rasante Ausbreitung diese Käferart seit etwa zehn Jahren. Mittlerweile ist er auch häufiger zu beobachten als der einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer", schildert der Insektenexperte.

Knapp 3.000 Meldungen von 5.800 Teilnehmern und sind bislang beim NABU bundesweit eingegangen. In Thüringen waren es knapp 100 Meldungen. "Für uns ist dies ein hoffnungsvoller Anfang. Viele haben von unserem Aufruf über die Medien erfahren und beschäftigten sich, auch wenn sie nicht teilgenommen haben, indirekt trotzdem mit dem Thema", sagt Ronald Bellstedt. "Als Insektenforscher freut es mich natürlich, wenn der Fokus auf so kleine Tiere wie die Insekten gerichtet wird. Schließlich sind sie ein wichtiger Baustein in unserem Ökosystem und bilden unter anderem für unsere Vögel eine wichtige Nahrungsgrundlage. Ohne Insekten gibt es keine Vögel und einen "Stummen Frühling" möchte niemand erleben." Der Experte rät deshalb Insekten zu unterstützen wo es nur geht. Ob beim Bau eines Insektenhotels oder bei der Gestaltung eines naturnahen Gartens, jeder kann etwas für die kleinen Krabbler tun.

Dass innerhalb der Bevölkerung ein großer Bedarf und Wissensdurst zum Thema Insekten besteht, zeigt das große Interesse an der NABU-App "Insektenwelt", die innerhalb von 14 Tagen 30.000 Mal heruntergeladen wurde. Sie ist kostenfrei unter www.NABU.de/apps erhältlich und bietet ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten, die in Deutschland vorkommen. Eine Besonderheit der App ist eine fotografische Erkennungsfunktion. So können die Tiere einfach und schnell mit dem Smartphone fotografiert und automatisch erkannt werden. Nach der ersten Etappe im Zeitraum 1. bis 10. Juni sind Naturfans nun vom 3. bis zum 12. August erneut aufgerufen, in ihrer Umgebung Insekten zu beobachten und zu melden.



Nähere Informationen zur Aktion finden Sie unter:
www.NABU-Thueringen.de

NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
LGS@NABU-Thueringen.de
www.NABU-Thueringen.de

Raute



Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 29. Juni 2018

NABU zur Halbzeit beim "Insektensommer"

Steinhummel auf Platz eins - Naturfreunde zählten eine Stunde lang Sechsbeiner

Mainz - Die Steinhummel führt in Rheinland-Pfalz die Liste der am häufigsten gemeldeten Insekten bei der Mitmachaktion "Insektensommer" des NABU an. Auf den weiteren Plätzen folgen Hainschwebfliege, Asiatischer Marienkäfer, Lederwanze und Gemeine Florfliege. Das ist der Stand zur Halbzeit der ersten großen deutschlandweiten Insektenzählung des NABU. Mit Spannung werden die Ergebnisse der zweiten Zählwoche vom 03. bis 12. August erwartet, wenn auch die ausgewachsenen Heuschrecken zirpen und hüpfen.

Obwohl beim "Insektensommer" von der Wiese bis zum Fluss überall beobachtet werden kann, entschieden sich zwei Drittel der Teilnehmenden für den eigenen Garten als Beobachtungsort. "Viele Naturfreudinnen und -freunde haben das nähere Wohnumfeld ausgewählt: Ein Schritt vor die Tür und schon kann ich Insekten beim Fliegen, Herumkrabbeln und Schweben beobachten und zählen", sagt Kerstin Schnücker vom NABU Rheinland-Pfalz. Mit der Zählaktion will der NABU auf die enorme Bedeutung von Insekten für die Natur und uns Menschen aufmerksam machen. Die Sechsbeiner sind stark gefährdet - von der Ameise über die Wildbiene bis zum Schmetterling. Beim "Insektensommer" kann jede und jeder mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit zu sammeln. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor.

Mehr als 1600 Beobachtungen im Land

Knapp 3.000 Meldungen von 5.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutschlandweit sind bislang bei NABU und LBV in Bayern eingegangen. In Rheinland-Pfalz wurden mehr als 1.600 beobachtete Insekten gezählt in über 180 Meldungen. Warum Steinhummel und Hainschwebfliege vorne liegen, kann unterschiedliche Gründe haben. Die Steinhummel ist durch ihre Größe gut zu entdecken und durch ihr Aussehen recht leicht zu bestimmen. Im Gegensatz zu Schmetterlingen fliegt die Hummel gezielt und emsig Blüten an, wodurch sie einfach zu beobachten und zu zählen ist. Die Hainschwebfliege mit ihrer auffällig gelb-schwarzen Färbung als Nachahmung einer wehrhaften Wespe ist ebenfalls leicht zu erkennen. Sie kann wie ein Hubschrauber in der Luft stehen und in alle Richtungen fliegen.

Noch seien die Naturfreunde bei den Insektenbeobachtungen etwas zurückhaltender als bei den anderen Mitmachaktionen des NABU, da sie nichts Falsches melden wollen, weil sie ein Insekt nicht kennen oder es nicht genau bestimmen könnten. Dabei sei es aber ohne weiteres möglich, zum Beispiel nur Biene oder Schmetterling anzugeben. Außerdem lernen die Teilnehmer beim Zählen automatisch auch unsere Insekten besser kennen: "Beim Beobachten erfahren Naturinteressierte ganz nebenbei, auf welcher Lieblingspflanze etwa der Kleine Kohlweißling, ein häufiger Schmetterling in unseren Gärten, Nahrung findet. Und so können gezielt insektenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon angepflanzt werden", sagt Schnücker.

Zweiter Zählzeitraum vom 3. bis 12. August

Das große Interesse an der NABU-App "Insektenwelt" zeigt für den NABU den großen Wissensdurst zum Thema: innerhalb von 14 Tagen wurde sie 30.000 Mal heruntergeladen. Die App ist kostenfrei unter www.NABU.de/apps erhältlich und bietet ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten in Deutschland. Die Daten der Zählaktion "Insektensommer" werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Nach der ersten Etappe Anfang Juni sind Naturfans erneut vom 3. bis 12. August aufgerufen, in ihrer Umgebung Insekten zu beobachten und unter www.insektensommer.de oder per App "Insektenwelt" zu melden.



Infos zum Insektensommer unter www.insektensommer.de
Ergebnisse bei www.nabu.de/insektensommer-ergebnisse

kostenlose App "Insektenwelt" unter
www.NABU.de/apps

NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Kontakt@NABU-RLP.de
www.NABU-RLP.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 28.06.2018
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel.: 03641/60 57 04, Fax: 03641/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de
Pressemitteilung 15/18, 29.06.2018
NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06131/14039-26, Telefax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2018

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