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AKTION/226: Naturschützer in Brandenburg bitten um Meldung von Maulwurfshügeln (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 20. November 2015

Milder November:
Nützlicher Tunnelgräber im Boden aktiv - aber wo genau?

Naturschützer bitten um Meldung von Maulwurfshügeln


Im noch milden Herbst sind auch die Maulwürfe noch ziemlich aktiv. Indiz sind die vielen Maulwurfshügel in Gärten und auf Stoppelfeldern. Naturschützer wollen mehr über die Verbreitung des Maulwurfs in Brandenburg erfahren, und bitten die Bürger um Mithilfe.


Maulwurfshaufen im Schnee - Foto: © NABU/Lutz Wolfram

Foto: © NABU/Lutz Wolfram

Das Jahr des Bodens 2015 neigt sich dem Ende zu. Grund genug, sich nicht nur dem Boden als solchen zu widmen, sondern auch seinen Bewohnern. Einer, dessen Spuren man jetzt auf abgeernteten Stoppelfeldern, auf Wiesen und im eigenen Garten sehen kann, ist der Europäische Maulwurf. Gerade diese aufgehäufelten Erdhaufen sind aber manchem Gärtner ein Dorn im Auge. Was viele nicht wissen: hat sich ein Maulwurf im eigenen Garten niedergelassen, hat man gute Gründe sich über seine Anwesenheit zu freuen und sollte die Maulwurfshügel so gut es geht ignorieren.

Maulwürfe verbringen fast ihr gesamtes Leben unter der Erde. Dort graben sie mit ihren zu Schaufeln umgeformten Händen im tieferen Boden ein Tunnelsystem, in dem neben einer Wohnkammer auch Lauf- und Jagdgänge angelegt werden. Entgegen der weitverbreiteten Auffassung Maulwürfe wären Schädlinge, sind sie in Wahrheit Nützlinge. Denn ihre tierische Nahrung besteht aus Schnecken, Engerlingen und Schnakenlarven, die bei Gärtnern-, Land- und Forstwirten gar nicht gern gesehen sind. Auch Regenwürmer, die für eine funktionierende Bodendurchlüftung sorgen, stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Somit ist die Anwesenheit eines Maulwurfes auch immer ein Zeichen für einen gesunden Boden, in dem sich viele Kleinlebewesen befinden.

Schäden im Gemüsegarten entstehen durch die grabende Tätigkeit, wobei Pflanzen von unten frei gelegt werden und sich somit nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. Im Gegensatz dazu ist die Wühlmaus als reiner Vegetarier ganz erpicht auf diese Pflanzenteile. Während der Maulwurf tiefe Gänge gräbt und nur seine Maulwurfshaufen an der Oberfläche zu sehen sind, gräbt die Wühlmaus Gänge, die sehr dicht unter der Erdoberfläche liegen, sodass kleine Erdaufwölbungen zu erkennen sind.

Im Gegensatz zur Wühlmaus ist der Maulwurf ist nach der Bundesartenschutzverordnung und nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Das Fangen, die Verfolgung oder Tötung der Tiere ist daher gesetzlich verboten.

Doch der Maulwurf gehört zu den Arten, deren Bestände nur unzureichend bekannt sind. Daher ruft der NABU dazu auf, Maulwurfshügel in Gärten oder auf Feldern mit möglichst genauer Standortbezeichnung unter mitmachen@NABU-Brandenburg.de zu melden. Die Fachleute des NABU wollen diese Daten erfassen, auswerten und publizieren.


Weitere Informationen finden Sie unter:
https://brandenburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/19872.html

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Quelle:
Pressedienst, 20.11.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2015

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