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AKTION/217: Haussperling weiterhin häufigster Vogel in Rheinland-Pfalz (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 3. Juni 2015

Haussperling weiterhin häufigster Vogel in Rheinland-Pfalz

Mehr als 2500 Rheinland-Pfälzer nehmen an diesjähriger Stunde der Gartenvögel teil


Mainz - Mehr als 45.000 von bundesweit über einer Millionen Vögel wurden bei der NABU-Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" in Rheinland-Pfalz gezählt. Über 2.500 Menschen im Land hatten der Natur am Aktionswochenende Anfang Mai eine Stunde ihrer Zeit geschenkt und notiert, welche Vögel sie in Gärten und Parks oder vom Balkon aus sahen. Das waren in Rheinland-Pfalz so viele Teilnehmer wie seit Beginn der "Stunde der Gartenvögel" im Jahr 2005 nicht mehr. Die Top Fünf-Arten 2015 sind wie in den vergangen Jahren Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Elster, wobei die Amsel die Kohlmeise in diesem Jahr wieder überholte. Insgesamt wurden 109 verschiedene Vogelarten beobachtet.

Häufigste Art in Rheinland-Pfalz bleibt trotz geringer zahlenmäßiger Abnahme der Haussperling beziehungsweise Spatz. Die Amseln konnte in diesem Jahr wieder einen Platz gutmachen und landen auf dem zweiten Platz. Damit zeigen sie endlich wieder einen positiven Trend und haben sich gegenüber dem Rekordtiefstand aus 2014 etwas verbessert.

Ein deutlicher Gewinner in diesem Jahr ist auch der Feldsperling. Von Platz 17 im letzten Jahr hat er sich in die Top 10 vorgeschoben (Platz 9). "Den Feldsperling zieht es schon seit mehreren Jahren verstärkt in die Siedlungsgebiete, während er im ländlichen Raum eher abnimmt", stellt Laura Birkmann vom NABU Rheinland-Pfalz fest. "Dies hängt vermutlich mit der Industrialisierung der Landwirtschaft zusammen. Diese erschwert dem Feldsperling die Nahrungssuche durch den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von wertvollen Nahrungsbiotopen wie Hecken, Gebüschen, Ackerrandstreifen und Brachflächen." Ein strukturreicher Garten mit einigen Obstbäumen und Büschen, kann dem Feldsperling sowohl Nistmöglichkeiten als auch ausreichend Nahrung bieten.

Zu den Verlierern zählen Rotkehlchen und Hausrotschwanz. Diese beiden Arten sind Insektenfresser und leiden unter deren starkem Rückgang. Auch von den zahlreichen Vogelfütterungen in den Gärten profitieren diese Arten kaum. Obwohl die Sorgenkinder Mehlschwalbe und Mauersegler vorerst keinen Rückgang verzeichnen, kann man definitiv keine Entwarnung für diese beiden Arten geben. Die Gebäudebrüter sind zusätzlich vom Verlust von Gebäudenischen bei Renovierungen oder sogar von der mutwilligen Entfernung ihrer Nester von der Hausfassade betroffen.

"Durch die NABU-Mitmachaktion ist es möglich, zuverlässige und flächendeckende Zahlen zur Bestandsentwicklung von Vogelarten in Städten und Dörfern zu sammeln", erläutert Laura Birkmann. Der wichtigste Vergleichswert ist dabei die durchschnittliche Zahl der pro Garten gemeldeten Tiere einer Art. So kam der Spitzenreiter Haussperling in diesem Jahr auf 5,35 Vögel pro rheinland-pfälzischen Garten.


Der NABU Rheinland-Pfalz bedankt sich bei allen Teilnehmern der "Stunde der Gartenvögel". Die Ergebnisse der diesjährigen Aktion können online unter

https://rlp.nabu.de/tiere-und-pflanzen/natur-beobachten/stunde-der- gartenvoegel/ergebnisse/index.html
angesehen und mit denen früherer Jahre verglichen werden.

Die nächste große Mitmachaktion ist die "Stunde der Wintervögel" vom 8. bis 10. Januar 2016.

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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz 18/15, 03.06.2015
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06131/14039-26, Telefax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2015

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