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TIERVERSUCH/374: Für ein Europa ohne Tierversuche (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 23. April 2007

Internationaler Tag des Versuchstiers:

Deutscher Tierschutzbund für ein Europa ohne Tierversuche - National erneut Anstieg der Tierversuche zu verzeichnen


Zum Internationalen Tag des Versuchstiers am morgigen Dienstag, ruft der Deutsche Tierschutzbund e.V. alle deutschen und europäischen Politiker auf, sich für den Schutz von Versuchstieren stark zu machen. Angesichts der eingeleiteten Überarbeitung der EU-Versuchstierrichtlinie fordert der Deutsche Tierschutzbund ein grundsätzliches Verbot von Tierversuchen. Zumindest belastende Versuche und Experimente mit Affen dürften zukünftig nicht mehr erlaubt sein. Zudem müsse eine retrospektive Bewertung von Tierversuchsvorhaben Pflicht werden. Diese würde die Mängel von Tierversuchen offen legen und so den Weg für eine tierversuchsfreie Forschung frei machen. Dass national erheblicher Handlungsbedarf besteht, belegt auch der jetzt von der Bundesregierung vorgelegte Tierschutzbericht 2007. Mit 2.412.678 ist die Zahl der "verbrauchten" Tiere im Vergleich zum Vorjahr um über 6,5 Prozent gestiegen.

In Brüssel hat die Überarbeitung der 1986 verabschiedeten EU-Versuchstierrichtlinie begonnen. Diese regelt, unter welchen Bedingungen Tierversuche durchgeführt werden dürfen. "Es ist höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel. Tierversuche dürfen nicht mehr nach bestimmten Regeln erlaubt sein. Sie müssen grundsätzlich verboten werden", fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

So lange aber Tierversuche noch durchgeführt werden, müssten ausnahmslos alle Versuchstiere EU-rechtlich geschützt werden. Bislang werden beispielsweise Tierversuche in der Grundlagenforschung von der EU-Richtlinie gar nicht erfasst. Dabei leiden und sterben Jahr für Jahr fast 4 der 10 Millionen Versuchstiere EU-weit für diese 'zweckfreie' Forschung, die lediglich die Neugier der Wissenschaftler befriedigt. Zusätzlich fordert der Deutsche Tierschutzbund eine rückwirkende Bewertung abgeschlossener Tierversuchsvorhaben. Nur so könne überprüft werden, ob die Erwartungen, die Wissenschaftler an ihre Versuche gestellt haben, sich letztendlich erfüllen. Spätestens dann würde klar: Die Methode "Tierversuch" hält nicht, was sich Tierexperimentatoren von ihr versprechen. Der biomedizinische Fortschritt sei aber nicht auf die veraltete und unzuverlässige Methode Tierversuch angewiesen. Noch offene wissenschaftliche Fragen könnten längst viel besser tierversuchsfrei in modernen aussagekräftigen Zellkulturverfahren und Computermethoden beantwortet werden, so der Deutsche Tierschutzbund.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 23. April 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2007